Rund um die Kö Radspektakel

Ritzelsurren, Kettenschnurren – Radkultur für Auge und Ohr versprechen die Organisatoren des Radrennens rund um die Prachtmeile. Laufsteg und Bankenseite, Bankenseite und Laufsteg. Das sind 1,138 Kilometer und vier Kurven pro Runde, die unter die schmalen Pneus genommen werden sollen. Das ist großer Sport und großer Spaß auf zwei Rädern. Und das alles vereint auf Düsseldorfs Prachtboulevard.

 Testlauf vor dem großen Tag: Die Königsallee ist wie gemacht für schmale Reifen und Rennlenker.

Testlauf vor dem großen Tag: Die Königsallee ist wie gemacht für schmale Reifen und Rennlenker.

Foto: Düsseldorfer Anzeiger/Kerstin Kortekamp

„Tritt in die Pedale, viele hundert Male – Fahrradfahrn, auf’m Fahrrad“, sang die Band Sternhagel im Jahr 1982. Und auch die elektronischen Söhne der Stadt, Kraftwerk, gaben ihrer Leidenschaft fürs Pedalieren früh und nicht nur einmal ein musikalisches Gewand: Mit ihrer 1983 veröffentlichten Single „Tour de France“ kleideten sie ihre liebgewonnene Freizeitbeschäftigung in Töne und zeigten dazu ein bezauberndes Video, das die vier Musiker, schwarzgekleidet in Ganzkörperanzügen und auf filigranen 80er-Jahre Chrom-Rennern sitzend, irgendwo an der Düsseldorfer Messe und dem ehemaligen Rheinstadion entlang radeln lässt.

Gar nicht historisch hingegen, dafür aber mindestens ebenso rad-affin, geht es an diesem Wochenende auf der Königsallee zu. Denn am 16. Juni gehört der Modeboulevard erneut ganz dem Fahrrad. Mit zahlreichen Rennen für alle Altersklassen, zum Zuschauen und für die hochgradig Begeisterten auch zum Mitfahren, lädt die Veranstaltung „Rund um die Kö“ ein, auch die sportliche Variante des Radelns zu feiern. Einmal Zurückblicken muss man, um die langjährige Tradition der Veranstaltung einordnen zu können, trotzdem: 51 Jahre gibt es nun „Rund um die Kö“ schon, insgesamt 49 Hauptrennen wurden seit 1968 gefahren. Und vielleicht findet darüber ja auch zusammen, was zusammen gehört: die Königsallee und der Radsport, Luxus und Leidenschaft, Ketten und Ketten.

Das Besondere an diesem außergewöhnlichen Rennen ist sicherlich, dass die Zuschauer alles sehen, denn schließlich sind sie bei dieser Veranstaltung mittendrin. Neben Spitzenfahrern, die für diesen Event an den Rhein kommen, sind es auch die lokalen Helden und Gewinner, Weltmeister, Nationalteams und starke Starter aus ganz Europa, die begeistern. Und noch etwas ist besonders: Der Tradition verpflichtet, wird die Veranstaltung dennoch modernisiert und ins Hier und Jetzt geholt. Und so versprechen die Veranstalter, die Kö für einen Tag im Jahr wieder zu einem Ort zu machen, an dem das Fahrrad regiert und der Radsport begeistert.

Sie wollen einen Publikumsmagnet in der Landeshauptstadt schaffen, der als Höhepunkt der Radsaison am Rhein gilt. Und so sollen eben auch die lokalen Vereine, Clubs, Gruppen und Radtreffs eingebunden werden, so dass auch offene Stadtmeisterschaften für Vierer-Teams, aus der Jedermann-Szene und den Vereinen gefahren werden können.

Dabei kommt auch der Nachwuchs nicht zu kurz: Alle Altersklassen sollen auf die Strecke geholt werden. Laufradrennen und Petit Départ für die Kids. Amateure, Senioren und Rennen für die Traditionalisten.

Enge Kappe, kurzer Schirm – Radsport ist immer auch Radkultur. Und so wird auch auf das Drumherum geachtet. Musik mit Beats, pulsierende Elektronik passend zum Rennen. Und dazu Stände rund ums Rad, also Fahrräder, Bekleidung und Zubehör. Ein entsprechend gastronomisches Angebot rundet den Velo-Tag ab und macht aus ihm einen rasanten, einen spannenden Tag auf der Kö.

Übrigens: Am selben Tag verwandelt sich auch die Düsseldorfer Rheinuferpromenade zum 14. Mal in eine riesige Eventfläche rund ums Rad. „radaktiv“ heißt das Fahrradfest, das zwischen 11 und 18 Uhr Fahrradfans, Experten, Gelegenheitsradler und neugierige Passanten ebenfalls dazu einlädt, vieles rund ums Fahrrad zu erleben.

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