Wohnungsbau-Investition in der Stadt - „Wichtige Weichen stellen!“ „Noch weit entfernt...“

Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: In Düsseldorf wurden im vergangenen Jahr 2.360 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Dabei müsse man aber das bezahlbare Segment im Auge haben.

 Wohnungsbau - „Bezahlbares Segment im Auge haben.“

Wohnungsbau - „Bezahlbares Segment im Auge haben.“

Foto: IG Bau/Langenhahn

Den Angaben zufolge flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro. „Zusätzliche Wohnungen sind ein wichtiger Beitrag gegen steigende Mieten. Wichtig ist dabei das bezahlbare Segment. Und es kommt vor allem darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird“, sagt Uwe Orlob. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Düsseldorf sieht insbesondere die Politik in der Pflicht, sie müsse die richtigen Weichen gestellt würden. „Die Bundesregierung hat 400.000 neue Wohnungen pro Jahr versprochen. Ein Viertel davon sollen Sozialwohnungen sein. Von diesem Ziel ist die Ampel-Koalition noch weit entfernt. Hier ist aber auch die Landespolitik gefordert“, so Orlob. 2021 sind laut Statistik bundesweit lediglich 293.400 neue Wohnungen entstanden – 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem erschweren knappe Baumaterialien, steigende Energiepreise, Inflation und steigende Bauzinsen derzeit den Neubau, so die Gewerkschaft. Hinzu kämen ein hoher Fachkräftebedarf und unzureichende staatliche Förderungen.

Um vor allem „den lahmenden Bau von Sozialwohnungen voranzubringen“, schlägt die IG BAU ein „Sonderpaket sozialer Wohnungsbau“ vor. Die Mehrwertsteuer auf Sozialwohnungen solle von 19 auf sieben Prozent abgesenkt werden. Der Bau einer staatlich geförderten Wohnung würde nach Angaben der Gewerkschaft so um zehn Prozent günstiger.

„Außerdem müssen Bund und Länder dringend das Baurecht vereinfachen. Es wird höchste Zeit, dass Genehmigungsverfahren schlanker und schneller werden. Zwischen Bauantrag und Baubeginn geht oft wertvolle Zeit verloren“, betont Orlob. Eine enorme Chance, zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen sieht man im Umbau bereits bestehender Gebäude. „In Düsseldorf schlummert ein großes Potential in der Umnutzung von Altbauten. So lassen sich bei vielen Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern Dachetagen aufstocken. Dazu kommt – durch mehr Homeoffice – der Umbau von Büros zu Wohnungen.“

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