Schlimmer Fall von "animal hoarding" in Düsseldorf

Krankhafte Tierliebe · Ein Reihenhäuschen in Garath entpuppt sich als Katzen-Hölle. 59 Katzen und ein Hund werden dort unter erbärmlichen Umständen aufgefunden. Das Veterinäramt schaltet das Tierheim ein. Dort geht es nun ums nackte Überleben.

 Sie sind von Menschen in ihrem Leben noch nicht gut behandelt worden. Doch wenn Frank Gassmann den Container betritt, dann wollen die Kätzchen aus Garath alle nur eines: Streicheleinheiten. Liebevoll versuchen die Tierschützer sie nun aufzupäppeln. Gassmann ist sich noch nicht sicher, dass das bei allen gelingt.

Sie sind von Menschen in ihrem Leben noch nicht gut behandelt worden. Doch wenn Frank Gassmann den Container betritt, dann wollen die Kätzchen aus Garath alle nur eines: Streicheleinheiten. Liebevoll versuchen die Tierschützer sie nun aufzupäppeln. Gassmann ist sich noch nicht sicher, dass das bei allen gelingt.

Foto: David Young

Tierheim-Leiter Frank Gassmann hat in 20 Jahren Tierschutz schon viel Elend gesehen. Er zeigt uns Fotos aus dem Haus. Kot im Waschbecken, Kot in Fressnäpfen, die zahlreichen Katzenklos seit ewigen Zeiten nicht gesäubert. "Alles war schmierig und stank fürchterlich."

Die Tiere - zwischen 3/4 und 8 Jahren alt - zum Teil extrem abgemagert. "Manche haben keine Augen mehr, weil sich die Katzen untereinander gefetzt haben!" Auch Giardien, ein Darmparasit, macht den Tieren zu schaffen.

"Die Katzen haben Durchfall, sind dadurch zusätzlich geschwächt." Einzig der Hund war gut in Schuss. Im Tierheim kümmern sich die erfahrenen Mitarbeiter nun um die Neuzugänge. "Unsere Praktikanten übernehmen die Versorgung der übrigen Tiere." Fast 60 Katzen auf einen Schlag. Auch für das Düsseldorfer Tierheim eine enorme Zusatzbelastung. Mit den 170 bereits vorhandenen Katzen kommt man auf der Rüdigerstraße nun auf fast 230 Tiere. Aber: "Vor Jahresende ist gar nicht daran zu denken, die ersten Tiere aus Garath in die Vermittlung zu geben."

Im Augenblick ist Gassmann auch noch gar nicht sicher, ob alle überleben werden.

Über Unterstützung würde man sich an der Rüdigerstraße jetzt freuen: Versteckmöglichkeiten wie Kuschelhöhlen werden gerne genommen. "Sie müssen allerdings neu sein. Denn das Immunsystem der Tiere ist derart geschwächt, dass leichteste Infektionen bedrohlich werden können."

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