Deutscher Mieterbund NRW in Düsseldorf kritisiert: „Menschen nicht diktieren, wann sie heizen“

Der Deutsche Mieterbund NRW in Düsseldorf kritisiert, dass „einige Vermieterinnen und Vermieter, darunter etwa Viwawest aus Gelsenkirchen, trotz herbstlich gefallener Temperaturen in vermieteten Häusern die Heizungen noch nicht in Betrieb nehmen“.

 Heizungsregelung - „Drosselung unter 20 Grad nicht hinnehmbar“.

Heizungsregelung - „Drosselung unter 20 Grad nicht hinnehmbar“.

Foto: Pixabay

Dies, wie auch eine vorgegebene Drosselung der Raumtemperaturen unterhalb des gesetzlichen Minimums von tagsüber 20 bis 22 Grad Celsius und mindestens 18 Grad nachts, sei nicht hinnehmbar. 

„Sparsamkeit bei der Verwendung von Energie ist das Gebot der Stunde! Aber wir dürfen keine Zweiklassen-Gesellschaft werden, in der die eine Hälfte der Menschen diktiert bekommt, wann sie die Heizung einschalten,“ meint Mieterbund-Vorsitz Hans-Jochem Witzke. „So ein Vorgehen lässt völlig außer Acht, dass Alte, Kranke sowie Familien mit kleinen Kindern oder Säuglingen ein weit größeres Wärmebedürfnis - zum Teil rund um die Uhr - haben. Hier müssen 21 – 23 Grad vorgehalten werden.“

Gesetzlich bestehe die Pflicht, spätestens ab dem 1. Oktober die Heizung dauerhaft einzuschalten. Sollte es vorher aber bereits so kalt werden, dass die Temperatur unter 18 Grad fällt, müsse kurzfristig dafür gesorgt werden, dass die Heizung laufen kann.

Besonders überregionale Vermieter haben nach Einschätzung des Mieterbundes nicht immer ausreichende Personalressourcen an Technikern, die die großen Heizanlagen in Mehrfamilienhäusern einschalten, um auf die jeweiligen Tagestemperaturen reagieren zu können. „Hier sollte nach unserer Meinung vorsichtshalber bereits jetzt die Heizung eingeschaltet werden.“ Vivawest hat angekündigt, die Heizungen zum Stichtag wieder anzuschalten.

Sparen könnten die Mieter dennoch eigenverantwortlich durch Regelung an ihren Heizkörpern. Witzke: „Menschen mit wenig Lohn und kleinen Renten tragen schon jetzt einen dicken Pullover und hüllen sich in Decken.“

Fenster abdichten, ebenso die Wohnungs- und Hauseingangstüren, Absenken der Raumtemperatur nachts, bei Abwesenheit und in Schlafräumen, Wärmedämmung und endlich die Beseitigung von Hemmnissen bei der Einführung von Mieterstrom seien zielführendere Ansätze zum nachhaltigen Sparen von Energie. Etliche Millionen Quadratmeter Dachflächen würden wegen bürokratischer Hürden nicht genutzt. „Oben erzeugt und unten verbraucht!“ müsse das Motto kostengünstiger Stromerzeugung sein.

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