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Kriminalität Statistik Düsseldorf

Mehr Straftaten in der Stadt - mutigere Opfer : Aus dem Dunkel

71.173 Straftaten sind 2022 beim Polizeipräsidium Düsseldorf registriert worden. Dies entspricht laut Polizei einem Anstieg von 10,3 Prozent zum Vor-Pandemie-Vergleichsjahr 2019 (64.525). In Relation zu 2021 (57.000) sind es sogar knapp 25 Prozent. Allerdings - 2012 gab es noch 89.000 Straftaten...

An der Spitze der Delikte hat der Diebstahl (27.161 Fälle) den größten Anteil (rund 38 Prozent) an der Gesamtkriminalität. Der Taschendiebstahl verzeichnet einen Anstieg um 3,38 Prozent, Diebstähle an/ aus Kraftfahrzeugen um 13,42 Prozent auf 3.939 Fälle. 268 Kraftfahrzeuge wurden insgesamt komplett entwendet. Das wiederum entspricht einem Rückgang von knapp 15 Prozent. Auch Fahrraddiebstähle gab es weniger  - minus 165 Fälle ( 4,62 Prozent) auf 3.406.

Die Fallzahlen beim Wohnungseinbruchdiebstahl sind um 16,67 Prozent auf 980 (2019: 1.176) gesunken. Bei über 40 Proznet aller Fälle scheiterten die Täter beim Eindringen in die Objekte oder entwendeten keine Gegenstände. „Hier zeigt sich erneut die Wichtigkeit von etwa baulicher Prävention in diesem Deliktbereich“, sagt die kommissarische Leiterin im Polizeipräsidium, Silke Wehmhörner, die 2022 zudem als ein „Übergangsjahr zum Zustand vor der Pandemie“ bezeichnete.

Die Straßenkriminalität setzt sich laut Polizeiangaben aus 22 Einzeldelikten zusammen, die ihren Ausgangspunkt auf öffentlichen Straßen oder Plätzen haben und das Sicherheitsgefühl der Menschen in besonderem Maße beeinflussten. Sie ist 2022 mit 16.863 registrierten Fällen annähernd auf dem Niveau von 2019 (16.764) geblieben, darunter allerdings mit 6200 Fällen von Körperverletzung eine Top-Zahl der vergangenen zehn Jahre. Der Leiter der Direktion Kriminalität, Frank Kubicki, spricht hier von einem „Nachholeffekt“. Viele junge Menschen, feiernd in der Altstadt, viele blutige Auseinandersetzungen. „Wir hoffen, dass sich das wieder einpendelt!“

Aus zehn Delikten (etwa Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub), ergebe sich die sogenannte Gewaltkriminalität. Hier ist ein Anstieg um 27,77 Prozent auf 2.696 Fälle (2019: 2.110) zu verzeichnen. Allerdings liege in diesem Deliktsbereich die Aufklärungsquote mit jetzt 67,35 Prozent (insgesamt wird etwas weniger als jede zweite Straftat, 48 Prozent, aufgeklärt) bereits seit Jahren auf hohem Niveau.

Mit der landesweiten Schwerpunktsetzung und der Einrichtung des Kriminalkommissariats 17 würden zudem wichtige Weichen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und die Herstellung/ Verbreitung von Kinderpornographie gestellt. Bei den bearbeiteten Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern gab es einen Anstieg um 228,30 Prozent auf 174 (2019: 53). Die Zahl der Fälle von Kinderpornographie stieg um rund 970,83 Prozent auf 257 Delikte (2019: 24). Steigende Zahlen auch bei Vergewaltigung. Weil, so die Experten, viele derartige Delikte vom Dunkel- ins Hellfeld kämen: immer mehr Opfer trauten sich, Übergriffe anzuzeigen.