1. Düsseldorf

Mobilität ÖPNV Alternativen Autoverzicht

Mobilitäts-Challenge von 20 Freiwilligen : Alternativ mobil - Tester verkaufte sein Auto

Vier Wochen ohne eigenes Auto haben die Offenheit gegenüber alternativen Mobilitätsangeboten gefördert. Trotz mancher Schwierigkeiten beim Umstieg - alle 20 Teilnehmer einer städtischen Mobility Challenge im Herbst des vergangenen Jahres (wir berichteten) ziehen ein positives Fazit.

Übereinstimmend erklärten sie, in Zukunft so oft wie möglich auf das eigene Auto verzichten zu wollen. Ein Teilnehmer hatte seinen Privatwagen noch während der Challenge verkauft. Die Herausforderung bestand für die in Bilk, Unterbilk und Friedrichstadt wohnenenden Protagonisten darin, vier Wochen lang auf den Pkw zu verzichten, Alternativen zu nutzen. „Dieses Fazit bestätigt uns und unsere Zielsetzung, eine Vielfalt von möglichst einfach nutzbaren Mobilitätsangeboten für unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen“, sagt Mobilitätsdezernent Jochen Kral. Die ausführlichen Rückmeldungen wolle man nutzen um das Angebot weiter zu verbessern. Kral: „Wir wissen jetzt, wo wir ansetzen müssen.“

Bei der Auswahl der Testpersonen sei laut Stadt darauf geachtet worden, einen Querschnitt der Bevölkerung abzubilden. Dabei waren Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren, Singles, Paare mit und ohne Kinder sowie Alleinerziehende. Ihr Budget: 250 Euro. Dies entspricht den durchschnittlichen monatlichen Gesamtkosten eines Kleinwagens pro Person. Erlaubte Fortbewegungsmittel waren ÖPNV, Sharing- und Miet-Angebote, eigenes Fahrrad oder Fahrdienste. Vor der Challenge war das Auto das meistgenutzte Verkehrsmittel der 20 ausgewählten Menschen. Allerdings hatten bereits 70 Prozent von ihnen Erfahrungen mit Sharing-Angeboten gemacht, am häufigsten mit E-Scootern und (E-)Autos.

Während der Challenge wurde ein digitales Mobilitätstagebuch geführt. Zudem beantwortete man Fragebögen. Ergebnisse in Stichworten: Insgesamt 538 Fahrten wurden erfasst, die normalerweise mit dem Auto zurückgelegt worden wären, am häufigsten ersetzt wurden die zur Arbeit, am meisten durch Busse und Bahnen (45 Prozent) sowie Car-Sharing (16 Prozent). Beim Lastenrad-Sharing stellten Familien fest, dass es für größere Einkäufe nicht das Auto ersetzen konnte.

Die Mobilitätskosten im Aktionsmonat lagen durchschnittlich bei 166 Euro pro Teilnehmer und damit unter dem bereitgestellten Budget. Allerdings verzichtete man während der Challenge auf Fahrten, etwa ins Umland. Zudem gibt es Verweise auf Situationen, die im Alltag ohne eigenen Wagen schwierig sind, etwa Transport von Gütern, spontane Fahrten außerhalb der Stadt sowie fehlende Kindersitze In Carsharing-Fahrzeugen.