Einrichtung für wohnungslose Frauen erweitert Hilfsspektrum Sich endlich trauen...

Die Stadt hat ihr zielgruppenspezifisches Angebot für wohnungslose Menschen um eine Einrichtung für Frauen ohne Bleibe erweitert. Zukünftig finden sich Tagesstätte, Notschlafstelle und Unterkunft in einem Gebäude vereint.

  Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (2.v.r.) hat gemeinsam mit Miriam Koch (r.), Michael Schmidt und Eileen Mokaide die neue Einrichtung in Augenschein genommen.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (2.v.r.) hat gemeinsam mit Miriam Koch (r.), Michael Schmidt und Eileen Mokaide die neue Einrichtung in Augenschein genommen.

Foto: Stadt Düsseldorf/Michael Gtettenbauer

Die Einrichtung in der Friedrich-Ebert-Straße 55 steht fortan an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. „Mit der Realisierung von Tages- und Notschlafstätte sowie Unterkunft für wohnungslose Frauen unter einem Dach in zentraler Lage sind wir bei der Versorgung von Wohnungslosen sehr gut aufgestellt“, betont Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.

Auf neun Etagen stehen in Kooperation mit der Diakonie 62 Übernachtungsplätze zur Verfügung. Die Tagesstätte im Erdgeschoss mit eigener Küche und kleinem Beratungsraum biete auf rund 300 Quadratmetern tagsüber einen Schutzraum für Frauen. Die Ausstattung des „Cafés Ariadne“ sei bewusst so gewählt, dass die Atmosphäre sich nicht von der eines normalen Cafés unterscheidet. Damit sollten Hemmschwellen gesenkt werden.

Neben dem Café-Betrieb und der Erstberatung erfolge dort zudem eine medizinische Grundversorgung durch eine examinierte Krankenschwester. „Die Tagesstätte ‚Café Ariadne‘ für wohnungslose Frauen ist dabei ein bislang einzigartiges Projekt“, erläuterte Miriam Koch, Leiterin Integrationsamt. Für die dauerhafte kommunale Unterbringung seien 27 Zimmer der sechsten bis achten Etage vorgesehen. Der Sozialdienst ihres Amtes betreue diese Sparte, während die Diakonie die Tagesstätte und die Notschlafstelle betreibt. „Wir freuen uns sehr, die gute Kooperation mit der Stadt an diesem neuen, zentralen Standort fortzusetzen und auszubauen“, erklärte Diakonie-Vorstand Michael Schmidt. „Wir sorgen seit mehr als 100 Jahren für schutzbedürftige Frauen in unserer Stadt, und damals wie heute ist es wichtig, ihnen Schutzräume zu schaffen, in denen sie zur Ruhe kommen können.“

Das Ziel der neuen Einrichtung sei neben Existenzsicherung und sofortiger Unterbringung der Frauen die langfristige Überwindung ihrer Wohnungslosigkeit. Insgesamt neun Mitarbeitende unterstützten hier etwa bei der Klärung von Leistungsansprüchen, Anträgen sowie Behördenterminen. Außerdem würden sie fachliche Hilfsangebote bei Sucht und psychiatrischen Fällen oder Schuldnerberatungen vermitteln. „Diese Aufenthaltsmöglichkeit nur für Frauen ist wirklich ein großer Gewinn“, sagte Eileen Mokaied, Leiterin der Ariadne: „Wir können damit auch die erreichen, die sich aus unterschiedlichen Gründen bisher kaum in die bestehenden Angebote getraut haben.“

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