Ein ganz spezielles Team

Hinter jedem erfolgreichen Sportler steht ein guter Trainer. Frank Weber betreut ehrenamtlich den Special Olympics-Athleten Christian Pohler.

 Frank Weber (r.) trainiert mit seinem Schützling Christian Pohler auf dem Volmerswerther Deich.

Frank Weber (r.) trainiert mit seinem Schützling Christian Pohler auf dem Volmerswerther Deich.

Foto: Patrick Jansen

Christian Pohler ist ein sportlicher junger Mann. Der 22-Jährige ist schon geritten, hat Golf gespielt, fährt Snowboard und Inline-Skates. Das lernte er bereits in jungen Jahren. Seine sportliche Karriere krönte er in diesem Sommer mit drei Medaillen bei den Special Olympics in Düsseldorf. "Frank hat sich total gefreut", erzählt Christian Pohler, der das Down-Syndrom hat.

Frank, damit meint er seinen Trainer. Frank Weber betreut den geistig behinderten Sportler seit dem vergangenen Jahr ehrenamtlich. Dass Christian Pohler zunächst berichtet, wie sich sein Trainer über seine Erfolge gefreut hat, zeigt wie sehr die Chemie zwischen beiden stimmt. "Ich mache schon mein ganzes Leben Sport, habe aber selten so viel Herzlichkeit erlebt wie bei den Special Olympics", sagt Frank Weber. Das beweist sein Schützling sofort: "Den will ich behalten", ruft er laut lachend und klopft seinem Coach kräftig auf die Schulter.

Dabei hatte Weber zunächst totale Berührungsängste: "Ich hatte ja vorher noch nie etwas mit Behinderten gemacht." Doch das änderte sich rasend schnell. "Die Barrieren fielen dann ganz schnell. Man kann alles ganz normal machen. Behinderte Menschen sind manchmal etwas langsamer mit den Gedanken." Doch die passende Lösung hat der 49-Jährige dafür: "Dann muss man die Dinge eben anders erklären."

Probleme, seinen Schützling zu motivieren hat Weber nicht. "Er ist immer motiviert, hat immer Spaß am Sport."

Sein Ehrenamt erfüllt Frank Weber leidenschaftlich. Der Betriebswirt erkrankte 2012 an Krebs, kam aber als Controller nicht mehr in seinen früheren Beruf. "Ich möchte das, was ich in meiner Freizeit mache, zu meinem Beruf machen." Bevor er das Inline-Skaten für sich entdeckte, war er Leichtathlet und spielte Squash, bis eine Fußverletzung ihn stoppte.

Mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit hilft er auch Christians Mutter weiter. "Ich kann selbst nicht Inline skaten, daher hilft er mir sehr", sagt Birgitt Pohler. Das nächste Ziel haben ihr Sohn und Frank Weber bereits vor Augen: "Ich möchte nach L. A.", sagt Christian Pohler voller Vorfreude. In Los Angeles finden die Special Olympics im kommenden Sommer statt.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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