Kriegsende Gerresheimer halten die Erinnerung wach

So viel Menschen konnte der Bürgersteig vor dem Haus Unter den Eichen 39 gar nicht fassen.

 Fabian Zachel putzt zusammen mit Gisa zur Nieden den Stolperstein für Theodor Andresen wieder blank

Fabian Zachel putzt zusammen mit Gisa zur Nieden den Stolperstein für Theodor Andresen wieder blank

Foto: schrö

Autofahrer mussten sich an der Menge vorbeidrücken, die gestern Nachmittag die Erinnerung wach halten wollte für die Opfer des Nationalsozialismus. Hier hat Theodor Andresen gewohnt, der Handwerkermeister, der am 16. April 1945 von einem Erschießungskommando ermordet wurde, weil er zusammen mit anderen Düsseldorf vor der Total-Bombardierung durch die Alliierten retten wollte und deswegen den Nazi-Polizeipräsidenten in eine Zelle des Präsidiums sperrte. Der Plan wurde verraten, fünf Aktivisten starben, nur Aloys Odenthal und Albert Wiedenhofen schafften es zum Kommandostab der US-Truppen in Mettmann.

Zur Gedenkaktion hatte Hildegard Düsing-Krems eingeladen, die sagte: "Wir wollen den Stolperstein und die Erinnerung aufpolieren." Auch zwei Kinder von Andresen waren gekommen, Dieter Andresen und Marianne Neumann. Sie, die damals 16 Jahre alt war, erzählte, das ihr Vater am Frühstückstisch gesagt habe, als er hörte, das die Amerikaner vor der Stadt lagen: "Für mich wird es Zeit." Er sei aufgestanden, habe sie alle zärtlich umarmt und sich verabschiedet. Mit Tränen in den Augen schloss Marianne Neumann: "Vielleicht hat er geahnt, dass er uns nicht wiedersehen wird."

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