Gerresheim: Dieter Müller erkennt auf Dettmann-Gemälde seinen alten Schulweg

Das Gemälde ist düster und in Grautönen gehalten. Es zeigt Häuser, Stromleitungen und im Vordergrund einen Erwachsenen, der mitten auf dem Weg ein Kind an der Hand hält. Vermutlich stammt das Werk aus den ersten zwanzig Jahren des vorigen Jahrhunderts.

 Dieter Müller hat etwas auf dem Gemälde von Edith Dettmann erkannt. Rechts oben der Hausgiebel gibt einen Hinweis.

Dieter Müller hat etwas auf dem Gemälde von Edith Dettmann erkannt. Rechts oben der Hausgiebel gibt einen Hinweis.

Foto: schrö

Gemalt hat es Edith Dettmann und es heißt "Straße bei Gerresheim". Aber welche Ecke zeigt es? Das hatten wir in der vergangenen Ausgabe unsere Leser gefragt. Und Dieter Müller war sofort klar, wo das ist - auf seinem Schulweg.

 Abbildung des Gemäldes von Edith Dettmann.

Abbildung des Gemäldes von Edith Dettmann.

Foto: schrö

Ortstermin Gräulinger Straße, Höhe Einfahrt zum Krankenhaus. Der freundliche Pensionär schießt sofort los. "Das Bild zeigt den Blick auf die Kreuzung Gräulinger Straße Bergische Landstraße von hier aus." Links wölbte sich ein leicht ansteigender Lehmberg, Überbleibsel aus der zu Ende gehenden Zeit der Ziegeleien rundrum. "Zuerst dachte ich, hinten, leicht links von der Mitte, das ist auch ein Strommast."

Aber das war der Schornstein der Ziegelei Niermann. Da ist sich Dieter Müller sicher. Und er muss es schließlich wissen. 1940 an der Bergischen Landstraße 69 geboren war diese Gegend sein Leben. "In den Trümmern des Restaurants Kaiserburg haben wir immer gespielt." Hier lang trabte er zur Schule Unter den Eichen.

"Das war damals eine gefährliche Ecke." Die Landstraße war mit Blaukopfpflaster belegt. Auf rutschiger Fahrbahn waren Unfälle an der Tagesordnung. Der Verkehr strömte bereits in diesen Jahren reichlich. "Autobahn, Straßenbahn - bereits vor dem Krieg war die Einfallstraße nach Düsseldorf vielbefahren."

Auf dem Gelände der heutigen Tankstelle gab es auch damals schon Zapfsäulen. "Ich glaube, die gehörten zur Kneipe vom Hunscher." Dahinter lag eine kleinen Autowerkstatt. Sein Schwager Josef Henn war dort Autoschlosser und war im ganzen Stadtteil nur bekannt als "Ventils-Jupp".

Dass er Recht mit seinem ersten Eindruck vom Bild hatte, konnte Dieter Müller übrigens belegen. "Rechts vorn, auf dem höheren Haus, gibt es einen Giebel, der heute noch da ist." (schrö)

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