"Wir brauchen Gesichter"

Bei 20 von insgesamt 22 Jazz Rally in Düsseldorf war Boris Neisser - anfangs in der Pressearbeit, inzwischen als wirtschaftlich federführender Geschäftsführer der veranstaltenden Destination Düsseldorf - mit dabei.

 Jazz Rally-Urgestein Boris Neisser mit Künstlerin Jasmin Tabatabai - „In der Größenordnung stoßen wir mit dem Festival aktuell an unsere Grenzen“

Jazz Rally-Urgestein Boris Neisser mit Künstlerin Jasmin Tabatabai - „In der Größenordnung stoßen wir mit dem Festival aktuell an unsere Grenzen“

Foto: Nicole Gehring

Kurz vorm Start unterhielt er sich mit Düsseldorfer Anzeiger-Redakteur Stefan Pucks.

Boris Neisser: "Das hat auch damit zu tun, dass die Jazz Rally für uns inzwischen ein 'Ganzjahres-Thema' geworden ist. Da gibt es vielleicht zwei Monate Pause, dann, nach den Sommerferien, geht die Arbeit fürs kommende Jahr schon wieder los. Unsere Begeisterung resultiert dabei natürlich aus den ständigen Herausforderungen, denen wir uns erfolgreich stellen. Es auf wirtschaftlicher Seite erneut hinzubekommen, das Festival privatwirtschaftlich zu finanzieren, auf inhaltlichem Sektor, die Jazz-Rally immer internationaler auszurichten."

"Wir schaffen es, rund 80 Konzerte mit einer riesigen stilistischen Bandbreite für 32 Euro im Vorverkauf anzubieten. Das kostet fast schon der Eintritt für nur ein Konzert - auch von Bands, die wir hier präsentieren. Unsere Spielstätten wie Landtag, Rheinturm oder kleine Kneipen sind originell oder traditionell. Manche öffnet sich nur für uns! Und wir sprechen ein sehr breites Publikumsspektrum an - von der Dixie- oder Traditional-Jazz Combo bis zur DJ-Clubnacht für Leute bis vielleicht 25 Jahren."

"Die Arbeit mit prominenten Gesichtern, gleichsam Galionsfiguren für die Veranstaltung, sind in der heutigen Medienlandschaft sehr wichtig. Man ebnet den Weg in Presse- bzw. Öffentlichkeitsbereiche, die sonst wohl eher nicht über die Jazz Rally berichten würden. Und bei Jasmin Tabatabai darf ich zusätzlich sagen, dass sie auch musikalisch überzeugt. Ich habe mir zweimal Ihre neueste CD angehört - die ist richtig gut!"

"1995 ist die Rally als Dixie lastige Musikveranstaltung mit vielleicht 30 Bands gestartet. Inzwischen sind wir schon lange kein reines Nischen-Festival mehr. Unser selbst gewählter Weg, die Veranstaltung privatwirtschaftlich, also ohne Einsatz von Steuergeldern, zu realisieren, ist mitunter sehr schwierig. So stimmt man sich bei der Programmgestaltung dann auch mit Sponsoren ab, die naturgemäß auf eine breite Besucher-Wirkung setzen."

"...wollen wir das Festival für die kommende Generation attraktiv halten! Mit Nachwuchsaktionen wie zuletzt zweimal mit dem Kinderlieder-Interpreten Volker Rosin, der schon angesprochenen DJ Clubnacht oder dem intensiven Nachdenken darüber, etwa Hip Hop-Elemente verstärkt einzubinden. Natürlich, ohne Anhänger des traditionellen Jazz zu vergessen."

"In der Größenordnung stoßen wir mit dem Festival aktuell an die Grenzen. Das gilt in gleichem Maße für die erfolgreiche Sponsoren-Suche. Die attraktive aber auch herausfordernde Preisgestaltung steht immer wieder auf dem Prüfstand, Wir denken schon über konzeptionelle Änderungen nach, etwa mehr Open Air-Konzerte, für die faktisch nicht bezahlt wird, nach drinnen zu holen. Man darf schließlich nicht außer Acht lassen: Die Finanzierung für die am Donnerstag beginnende Jazz Rally 2014 war erst im November vergangenen Jahres endgültig gesichert. Das kostet schon die eine oder andere schlaflose Nacht..."

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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