Überleben doch mehr Düsseldorfer Gaslaternen?

Die Stadt signalisiert, dass von den 15.000 Gaslaternen in Düsseldorf doch mehr als nur 4000 stehen bleiben. Ein großer Teil soll aber auf LED-Technik umgerüstet werden.

Mit Gas oder elektrisch betrieben? An diesen Leuchten — hier der Typ „Alt Düsseldorf“ — scheiden sich die Geister.

Foto: Patrick Jansen

Nein, in welcher Straße das Gaslicht erhalten bleibt, das könne er nicht sagen, teilte Dr. Stephan Keller mit. "Wir wollen uns mit dem Beschluss des Masterplans Energieeffiziente Straßenbeleuchtung 2015 — 2020 nur das grundsätzliche Okay des Rates holen", stellte der Baudezernent in einem Pressegespräch klar.

Das Thema "Gaslaternen" bewegt schon lange die Gemüter in Düsseldorf. Erst kürzlich stellte sich eine Initiative vor, die für den Erhalt des Gaslichts kämpft und der Stadtverwaltung vorwirft, mit falschen Fakten zu argumentieren und die Bürger unzureichend über die Pläne zu informieren.
In einigen Stadtteilen soll es weiter Gaslicht geben. "Das heißt aber nicht, dass nicht auch außerhalb dieser Erhaltungszonen mehr Gaslaternen bleiben. 4000 ist die Untergrenze", sagte Dr. Stephan Keller. Darin sollen die historischen Gasleuchten des Typs Alt Düsseldorf und das Frankfurter Modell erhalten bleiben.

Außerhalb dieser Gebiete will die Stadtverwaltung die Straßenlaternen von Gas- auf Strombetrieb umrüsten, die Gaslaternengehäuse blieben dabei erhalten. Darin liefe lediglich LED-Technik. "Technische, wirtschaftliche und rechtliche Bedingungen zwingen uns dazu", so Keller. Die angestrebte Lösung sei der beste Kompromiss.

Obwohl die Anzahl der gasbetriebenen Laternen seit 2010 um 11 Prozent gesunken seien, sind die Kosten durch ansteigende Gaspreise dennoch gestiegen. Von 3,6 auf 6,7 Millionen Euro hätten sich die Betriebskosten der 14.560 Gaslaternen fast verdoppelt. Durch die neuere Technik kosteten alle 50.000 strombetriebenen Straßenlaternen aber nur 2,3 Millionen Euro, führte Keller weiter aus.

Das Umrüsten der Leuchten beziffert der Dezernent mit 4500 bis 4750 Euro. Die Sanierung einer beschädigten Gaslaterne schlüge mit rund 3200 Euro zu Buche — sofern die Stadtwerke über genug Ersatzteile verfügen. "Eine Gaslaterne kostet im Betrieb 284 Euro mehr als eine elektrische Straßenbeleuchtung (375 Euro zu 91 Euro) pro Jahr und Lichtpunkt. Sie ist nach viereinhalb Jahren günstiger als die Gasleuchte", erläuterte Keller.

Am kommenden Montag will die Stadtverwaltung zunächst die Bezirksvertreter und danach die Düsseldorfer Bürger über die Pläne im Henkelsaal informieren.

(Düsseldorfer Anzeiger)