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Tricks für Mieter: So wird die Wohnungstür einbruchsicher

Tricks für Mieter: So wird die Wohnungstür einbruchsicher

Einbruchschutzratgeber gibt es viele — die allermeisten ignorieren jedoch sträflich Mieter. Dieser Artikel geht den umgekehrten Weg.

In Sachen Schutz vor Einbrechern listet das Web mittlerweile wirklich alles auf, mit dem man sein Haus buchstäblich zur Festung machen kann. Toll, wenn man Eigenheimbesitzer ist. Als Mieter in einer Düsseldorfer Wohnung hingegen kann man über "in die Wand eingelassene Panzerriegel" und "mit dem Mauerwerk verankerte Fenstergitter" nur den Kopf schütteln - da steht der Vermieter im Weg, der solche massiven Umbauten untersagt. Doch das bedeutet nicht, dass man wehrlos ist. So fokussiert sich der Schutz vor allem auf die Wohnungstür. Wie man die vermietertauglich sicher macht, verrät der folgende Artikel.

Die Wohnungstür ist in aller Regel keine hochmassive Außentür, sondern eine etwas besser gedämmte Zimmertür; der Tatsache geschuldet, dass sie eben "nur" ins Treppenhaus führt. Mittels Stemmeisen oder einem beherzten Tritt ließe sich jede Wohnungstüre im Serienzustand aufbekommen — was bei einer Haustüre nur viel schwieriger zu bewerkstelligen wäre.

Hinzu kommt, dass Vermieter in aller Regel nicht die maximale Sicherheit ihrer Wohnung im Blick haben, sondern die Rechnung. Und je mehr Parteien das Haus hat, desto sicherer kann man sein, dass hier umso stärker auf den günstigsten Anbieter gesetzt wurde — neben der Tatsache, dass das Web eben auch Anleitungen präsentiert, wie man solche Billigschlösser ohne großen Aufwand knackt. Das letzte Problem ist die Unmöglichkeit als Mieter größere bauliche Veränderungen an der Tür vorzunehmen. Im Zweifelsfall muss alles bei einem Auszug wieder rückgängig gemacht werden.

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Der mit Abstand einfachste Weg, die Wohnungstüre zusätzlich abzusichern, besteht also darin, das Schloss auszutauschen. Viele Mieter glauben, dass sie das nicht dürften — falsch, den Schließmechanismus zu tauschen ist entgegen aller Mietvertragsabsprachen gutes Recht.

Doch um zu tauschen muss man sich über die Arten der hier verwendeten Schließmechanismen informieren. In aller Regel sind es zwei:

  1. Das Einsteckschloss ist das Teil, das die Verriegelung zwischen Türblatt und Rahmen sicherstellt. Darin ist also sowohl der Schnapper verbaut wie der Riegel, der beim Abschließen zusätzlich eingreift. Hier gilt: Auf eine hohe Anzahl von Riegeln setzen, damit Aufhebeln und —bohren erschwert wird.
  2. Das Zylinderschloss ist der Mechanismus, der über den Schlüssel das Einsteckschloss betätigt — also das eigentliche Schloss. Hier sollte auf Modelle mit hohen Einbruchswiderstandsklassen gesetzt werden. D.h. keine klassischen Zylinderschlüssel, bei denen alle Kerben linear auf einer Seite sitzen, sondern Wendeschlüssel mit Bohrmulden, die auf herkömmliche Art ungleich schwerer zu knacken sind.

Zudem sollte man sich erkundigen, ob für das jeweilige Tür- und Einsteckschlossmodell auch verstärkte Schließbleche (die Metallverstärkung im Türrahmen) erhältlich sind. Falls nicht kann es schon helfen, längere Schrauben einzudrehen.

In vielen Mietwohnungen gehört ein Türspion der mechanischen Sorte bereits zur Grundausstattung. Das ist sehr gut, denn dafür wurde in die Tür bereits ein Loch gebohrt, das sich besser nutzen lässt. Zunächst muss der alte Spion ausgebaut werden — meist besteht er nur aus Innen- und Außenteil, die einfach miteinander verschraubt sind.

Als nächstes besorgt man sich einen elektronischen Türspion. Hier gibt es viele Modelle, deren Kamera-Element die gleichen Abmessungen wie ein mechanischer Spion hat und deshalb ohne weitere Arbeiten in das bestehende Loch eingebaut werden kann. Innen wird anschließend der Bildschirm installiert. Wichtig: Davon muss der Vermieter informiert werden, weil es sich um einen Sonderfall der Videoüberwachung handelt.

 Zylinderschlüssel sind am leichtesten zu knacken, weil alle Stifte im Schließzylinder in einer Linie liegen und per Dietrich überwunden werden können.
Zylinderschlüssel sind am leichtesten zu knacken, weil alle Stifte im Schließzylinder in einer Linie liegen und per Dietrich überwunden werden können. Foto: fotolia.com © Manuela Manay

Die Bildqualität ist meist wesentlich besser. Zudem kommen viele Digitalspione mit Infrarotleuchten rings um die Kamera, sodass man auch in völliger Treppenhaus-Dunkelheit noch sieht, wer vor der Tür steht.

Der natürlich effektivste Weg, um zu verhindern, dass jemand durch rohe Gewalt die Wohnungstür öffnet, wäre der eingangs genannte Panzerriegel — am besten noch mit zweitem Schloss, um ihn von außen bei Abwesenheit zu verriegeln. Wo das nicht geht, sind sogenannte Türstopper eine probate Alternative.

In der einfachsten Variante sind sie kaum mehr als ein Keil, der, sobald die Tür darauf aufläuft, ein Alarmsignal ausstößt. Die nächst-stabilere Option sind Türkrallen. Sie funktionieren nach dem Hebelprinzip indem sie die waagerechten Kräfte der sich öffnenden Tür in den Fußboden einleiten — quasi eine Stahlstange, die unter den Türinnengriff geklemmt wird. Die aktuell modernste Variante sind hebelbasierende Systeme à la "DoorJammer". Sie reagieren auf Öffnungsversuche damit, dass sie die Tür nach oben in den Rahmen pressen und gleichzeitig Druck auf einen mit dem Boden verbundenen Fuß ausüben.

Viele Türketten benötigen sowohl im Türblatt wie der danebenliegenden Wand Bohrungen — allerdings nicht alle. Denn der Markt hält auch solche Verriegelungen bereit, die an der Türseite einfach über den Griff gestülpt werden. In Kombination mit einem hochwertigen Einsteckschloss sind diese Ketten genauso sicher wie ihre verschraubten Pendants — und die Dübellöcher, die für die Verankerung in die Wand gebohrt werden müssen, gehören zur normalen vertragsgemäßen Benutzung, bedürfen also keiner gesonderten Genehmigung und können vor Auszug einfach verschlossen werden.

Und sonst?

Leider, so muss man sagen, enden an dieser Stelle bereits die Möglichkeiten, ohne weiterführende Umbauten die Wohnungstüre sicherer zu machen. Allerdings sollte einen das nicht abhalten: Mit den richtigen Argumenten kann man den Vermieter in vielen Fällen überzeugen, mehr Sicherheit zuzulassen — und oftmals sogar, sich daran finanziell zu beteiligen.