Im Volksgarten rockt Düsseldorf wieder gegen Rechts „Aktueller denn je“

Man bittet zum Tanz auf der Ballonwiese: Ab 14 Uhr gibt es am Samstag, 23. August, im Volksgarten die zwölfte Auflage des Umsonst-und-Draußen-Festivals „Rock gegen Rechts“, zu dem mehrere Tausend BesucherInnen erwartet werden.

Rock gegen Rechts-Festival auf der Ballonwiese im Volksgarten.

Foto: Veranstalter

Nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr hat die ehrenamtliche Organisation des Festivals erneut die Rapperin Tice als Moderatorin gewinnen können, die dort 2014 selbst als Künstlerin aufgetreten war. „Rock gegen Rechts hat sich im Lauf der Jahre in der Stadt zu einer festen Größe entwickelt. Seit meinem eigenen Auftritt hat sich viel getan. Die Botschaft, die von der Veranstaltung ausgeht, ist dieselbe geblieben – und leider aktueller denn je“, sagt die Düsseldorferin.

„Tice ist eine wortgewaltige Musikerin mit beeindruckender Bühnenpräsenz, die sich immer wieder öffentlich gegen Rassismus stellt“, betont Katja Bieker, die 2. Vorsitzende des Trägervereins Rock gegen Rechts Düsseldorf. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass Tice unserem Festival eine Stimme gibt, die hoffentlich über die Stadtgrenzen hinweg zu hören sein wird.“

Tice ist Moderation bei „Rock gegen Rechts“.

Foto: Veranstalter

Das Bühnenprogramm steht diesmal besonders im Zeichen von Barrierefreiheit, gesellschaftlicher Teilhabe und musikalischer Vielfalt: Als international gefeierter Headliner bringen Jaya the Cat eine Mischung aus Reggae, Ska und Punkrock auf die Bühne, die bereits etliche große Festivalbühnen zum Beben gebracht hat. Das gilt gleichermaßen für das dänisch-brasilianische Duo The Courettes, das in seiner energiegeladenen Bühnenshow wilden Sixties-Vintage-Sound mit modernen Musik-Elementen verbindet. Das Hiphop-Genre repräsentiert die in Kasachstan geborene Berliner Rapperin Antifuchs, die mit kraftvollen Punchlines klare Haltung gegen Rechts zeigt.

Doch nicht nur überregional bekannte Acts werden am Samstag den Volksgarten rocken. „Unserer Prämisse der ersten Stunde, auch NewcomerInnen und KünstlerInnen aus der Region auf die Bühne zu holen, bleiben wir natürlich auch in diesem Jahr treu“, unterstreicht Katja Bieker. So werden mit der aus NRW stammenden Band „pogendroblem“ überzeugte Punkrock-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Etwas ruhigere, aber politisch keineswegs leisere Töne wird der aus dem Ruhrgebiet stammende Singer-Songwriter und virtuose Gitarrist Martin Marzipano anschlagen. Die Düsseldorfer Indierock-Band Angelic in Jeans hält Düsseldorfs Farben ebenso hoch wie das interkulturelle Musikprojekt Words Beyond Borders (WBB). Die vom deutsch-iranischen Rapper EviN in Düsseldorf ins Leben gerufenen WBB-Crew reimt und rappt auf Deutsch, Persisch und Arabisch und verarbeitet dabei auch eigene Fluchterfahrungen.

Eine politische Dimension, die ganz im Sinne der ehrenamtlichen Festival-Macher ist, wie Thomas Reucher, 1. Vorsitzender, des Trägervereins Rock gegen Rechts erklärt: „Gerade in Zeiten, in denen extreme Rechte wie selbstverständlich wieder in deutschen Parlamenten sitzen und Hass, Hetze und Diffamierung salonfähig geworden zu sein scheinen, ist es uns besonders wichtig, ein Festival auf auf die Beine zu stellen, dass sich als integratives niederschwelliges Kulturangebot für alle versteht.“ Daher habe man bei der Planung alles daran gesetzt, das Festival noch barriereärmer zu gestalten: „In Zeiten, in denen auf politischer Ebene wieder verstärkt auf Ausgrenzung und Grenzkontrollen gesetzt wird, machen wir ganz klar das Gegenteil: Wir werden noch diverser und inklusiver!“, bekräftigt Katja Bieker.

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