„Radtour für Organspende“ 344 geschenkte Lebensjahre

Sie radeln! Aus Dank und um aufzurütteln! 36 Menschen haben jetzt die „Radtour für Organspende“ beendet. Einige unter ihnen erfolgreich transplantiert. Andere warten - Organisator Peter Kreilkamp seit zehn Jahren. Er sagt am Etappenziel Benrath: „Im Feld sind 344 geschenkte Lebensjahre.“

 Etappenziel Benrath! 36 Teilnehmer der „Radtour pro Organspende“ beim Besuch im Sana-Krankenhaus. Dessen Transplantations-Beauftragter Dr. Tim Friemann sagt zur Begrüßung: „Wir müssen Vertrauensverluste und Vorbehalte abbauen, müssen besser werden.“

Etappenziel Benrath! 36 Teilnehmer der „Radtour pro Organspende“ beim Besuch im Sana-Krankenhaus. Dessen Transplantations-Beauftragter Dr. Tim Friemann sagt zur Begrüßung: „Wir müssen Vertrauensverluste und Vorbehalte abbauen, müssen besser werden.“

Foto: Anne Orthen

Am Montag haben die Radler eine rund 500 km lange Strecke durch Ruhrgebiet, Rheinland und Bergisches Land beendet. Es war die 13. Rundfahrt dieser Art insgesamt. Unter Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers.

Eine Woche zuvor nimmt Peter Kreilkamp (60) im Benrather Krankenhaus eine Limo zur Hand, die Klinik hat der Gruppe im Alter von 15 bis 72 Jahren ein Physio-Team zur Verfügung gestellt. „Wir machen das seit 2007“, so der Mitorganisator der ersten Stunde. „Unter uns sind Transplantierte, aber auch viele Dialysepatienten wie ich, die auf eine Niere warten.“ Zieht man alle Lebensjahre zusammen, die die Teilnehmer mit einem transplantierten Organ seit der OP geschafft haben, kommt er auf 344.

Kreilkamp macht einen fitten Eindruck, wirkt ausgeglichen, muss aber auch hadern: „Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, nur bei der Organspende hinkt Deutschland hinterher.“ Aktuellen Diskussionen um Zustimmungs- kontra Widerspruchslösung weicht er aus. „Es gibt zwei Standpunkte: Ich brauche ein Organ oder ich kann eines geben. Auch im zweiten Fall ist ein Ja doch absolut darstellbar – und dann wird ein komplexes Thema plötzlich ganz einfach.“

Rolf Stuckhof lebt seit vielen Jahren mit einem neuen Herzen. Er hätte darauf niemals so lange warten können, wie Kollege Kreilkamp auf eine Niere. Er fühle sich prima, erzählt, dass er den Spender, der sein Leben rettete, nicht kennt. Spender-Anonymität in Deutschland. Er findet das gut. „Es fiel mir leichter, das Herz anzunehmen.“ Man kann sich jedoch ebenfalls anonym über die DSO bedanken. Das hat er getan. Man sieht ihm an, warum ...

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