Hinterm Haus Die Hofflohmärkte kommen nach Düsseldorf

Vor 15 Jahren hatte René Götz eine Idee. Ein Trödel im eigenen Stadtviertel. Und zwar nicht an einem zentralen Platz, sondern dezentral, in vielen unterschiedlichen Hinterhöfen und Gärten. Die Hofflohmärkte waren geboren.

 Trödeln zwischen Büschen und Bäumen: Hofflohmärkte

Trödeln zwischen Büschen und Bäumen: Hofflohmärkte

Foto: hofflohmaerkte.de/René Götz

Götz begann in seiner Heimatstadt. In München. Das Konzept erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Ein Viertel folgte dem nächsten. Und irgendwann stand die Frage im Raum: Warum soll das, was in München so prima funktioniert, nicht auch in anderen Städten klappen? Die Hofflohmärkte expandierten also. Mittlerweile gibt es sie in 15 deutschen Städten und über 150 Vierteln. Am 23. Juni steigt die Premiere in Düsseldorf. Seit vielen Jahren gibt es in der Landeshauptstadt schon einen Garagentrödel in Urdenbach.

Auch die Werstener öffnen regelmäßig ihre Garagen, um dort Dinge, die sie nicht mehr brauchen, weiterzuverkaufen. Götz‘ Konzept aber ist eine Nummer größer. Weil seine Hofflohmärkte peu à peu, an diversen Terminen, verschiedene Viertel einer Stadt abklappern. "Die Hofflohmärkte stehen für Nachbarschaft, Viertelliebe und Nachhaltigkeit. Nachbarschaft, da dort die Hausbewohner im eigenen Hof oder Garten verkaufen. Viertelliebe, weil man auf Entdeckungstour durch den Stadtteil gehen kann. Und Nachhaltigkeit, weil man alten Lieblingsstücken ein neues Zuhause gibt, anstatt diese wegzuwerfen", erklärt der Vater der Idee.

In manchen Vierteln sind mittlerweile bis zu 300 Höfe und Gärten dabei. Bei der Premiere in Düsseldorf-Friedrichstadt sind es naturgemäß noch wesentlich weniger. Das Konzept braucht Zeit, um in der jeweiligen Stadt anzukommen. Götz weiß das — und plant schon die Folgeveranstaltungen in der NRW-Kapitale. Am 7. Juli wird in Flingern getrödelt werden, am 1. September ist Oberbilk dran. Derendorf und Unterrath folgen am 15. September, bevor am 29. September Unterbilks Hinterhöfe öffnen. Die Auswahl der Viertel entsteht spontan. Teilweise durch Anfragen von Nachbarn und Anwohnern, teilweise durch die geografische Struktur vor Ort. "Wer möchte, kann sein Viertel gerne via Mail vormerken lassen", sagt Götz.

Für die Trödler ist das Ganze ein günstiges Vergnügen. 15 Euro werden pro Hof beziehungsweise Garten fällig. Dafür bekommt man auf dem Aachener Platz noch nicht einmal zwei Meter Stand. Bei den Hofflohmärkten kann man sich den Betrag zudem mit anderen teilen. Denn auch das ist Teil des Konzepts. Nachbarn kennenlernen, die man bisher nur vom Grüßen im Flur kannte. Sich austauschen. Hausgemeinschaften stärken. Frei nach dem Motto: Zusammen trödelt man weniger allein. Von der Teilnahmegebühr finanziert René Götz, der das Ganze nach wie vor als One Man Show betreibt, die gesamte Organisation. Von der Anmeldung über die Kommunikation, Flyer, Poster und und und. Reich werden könne man damit natürlich nicht, gesteht er. Dennoch versteht er das Ganze auch 15 Jahre nach der Stunde Null nach wie vor als Herzensprojekt. "Für mich ist es ein kleiner, positiver Beitrag zu einer nachhaltigeren, kommunikativeren und bunteren Gesellschaft", so Götz.

23.6., 10-16 Uhr, Friedrichstadt, weitere Termine: 7.7. Flingern, 1.9. Oberbilk, 15.9. Derendorf & Unterrath, 29.9. Unterbilk, hofflohmaerkte-duesseldorf.de, Anmeldungen unter rene.goetz@hofflohmaerkte.de

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