Freibadöffnung Mit der „Abstandsnudel“

Mit dem Strandbad in Lörick hat das erste Freibad der Stadt nach Pandemie bedingter neunwöchiger Schließung seit Mittwoch wieder geöffnet.

 Auf 1,58 Meter Abstand – die leitende Schwimmmeisterin des Löricker Freibades, Claudia Schneider, und Bädergesellschafts-Maskottchen Denni Düssel mit Schwimmnudel.

Auf 1,58 Meter Abstand – die leitende Schwimmmeisterin des Löricker Freibades, Claudia Schneider, und Bädergesellschafts-Maskottchen Denni Düssel mit Schwimmnudel.

Foto: Stefan Pucks

Das Rhein- und das Allwetterbad sollen bald folgen. Bei den Hallenbädern erhofft sich Roland Kettler, Chef der Düsseldorfer Bädergesellschaft, Klarheit durch eine aktualisierte Schutzverordnung Ende Mai. „Wenn dann etwa im Frühherbst möglich, wollen wir zunächst Niederheid wieder öffnen, da im Süden der Stadt durch die Umbauarbeiten im Freibad Benrath Kapazitäten fehlen.“

Der grundsätzliche Schwimmbad-Besuch wird auf Sicht jedoch - da stark geregelt - kein normaler sein. Zwingende Online-Reservierung, Schwimmzeitfenster, Badegäste-Begrenzung und mit Schwimmnudeln kontrollierbare Mindestabstände sind Usus. „Und wer sich nicht an die Regeln hält“, so Kettler, „der fliegt raus!“

„Wir appellieren an eine hohe Eigenverantwortung unserer Gäste, wenn es um die erforderliche Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln geht“, so Roland Kettler. Denn die Landesvorschriften der Corona-Schutzverordnung können nicht an der Freibad-Kasse abgegeben werden. 

 Vor dem Badebesuch ist eine Online-Reservierung, www.baeder-duesseldorf.de, notwendig, um mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können. Sie ist für drei Tage im Voraus möglich. Gezahlt wird vor Ort, auch um weiterhin bestehende Rabattierungen beim Eintritt anwenden zu können. „Die Daten“, so der Bäderchef, „werden nach vier Wochen gelöscht.“

An den Kassenanlagen sind Spuckschutzwände installiert, es gibt Wegeleitsysteme und festgesetzte Maximalkapazitäten für Umkleide-, Sanitär- und Duschräume. Wie im ÖPNV und im Einzelhandel gehören Schutzmasken zur Ausrüstung. Nur Kinder unter sechs Jahren und Personen mit entsprechendem ärztlichen Attest sind ausgenommen. Insgesamt ist die Besucherzahl auf 1200 Gäste am Tag beschränkt.

Zum Vergleich: 2019 lag der Besucherwert an 109 von 137 Badetagen unter dieser Marke. Geschwommen werden darf werktags innerhalb dreier Zeitfenster (6 - 9, 10 - 16 und 17 bis 20 Uhr), am Wochenende entfällt der Frühschwimmer-Slot, dann ist von 8 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 20 Uhr geöffnet. Die Pausen nutzt das Bäder-Team, um zusätzliche Einsätze zur Grundreinigung und Desinfektion zu fahren. Kettler: „Hierfür, aber auch bei der Besucherlenkung an Ein- und Ausgängen müssen wir mit höherem Personal-Einsatz rechnen.“

In den Sportbecken werden Leinen gezogen, die etablierte „Schwimmer-Autobahn“ - ein Rundkurs - ist eingerichtet. In Planschbecken und auf dem Spielplatz ist der Mindestabstand einzuhalten. Die BademeisterInnen kontrollieren stichpunktartig mit der Schwimmnudel. Man plant 10 qm pro Person.

Rein finanziell fällt für Roland Kettlers eine ordentliche Bilanz ins Wasser. „Aufgrund der Schließung, fehlender Einnahmen aus dem Sport- und Schulbetrieb und auch nur, wenn die Hallenbäder am 1. September wieder öffnen, beziffern wir unsere Verluste auf 2,5 Mio. Euro.“

(SP)
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