Karneval in der „Brauchtumszone“ - gefeiert wird mit 2G plus und mehr Kontrolliert jeck...

Mit so genannten „Brauchtumszonen“ will die Stadt den Karneval zwischen Altweiber und Veilchendienstagmorgen reglementieren. Gemäß der NRW-Coronaschutzverordnung wird es innerhalb des Altstadt-Areals, das der etablierten Glasverbotsfläche entspricht, Auflagen wie etwa 2G plus im Freien und sogar Testpflicht für Geboosterte in den Kneipen geben. Düsseldorf wird kontrolliert jeck...

Ein buntes Sinnbild für den erneut gebremsten Düsseldorfer Karneval lieferte zu Beginn der Woche eine Abordnung des Vereins Hoppeditz-Wache bei einem Besuch am Rathaus. Oberbürgermeister Stephan Keller wird im Rahmen des „Haustürkarnevals“ des jecken Clubs von einem Smiley am Stock „gebützt“.

Foto: Hoppeditz-Wache e. V.

Vom stimmungsvollen Grundtenor der tollen Karnevalstage ist nicht mehr viel zu spüren, wenn Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller einen Ausblick auf die in normalen Zeiten Höhepunkte der Session liefert. „Es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt für den Karneval, der Höhepunkt der Omikron-Welle wird für Mitte, Ende Februar erwartet. Wir müssen verantwortungsbewusst handeln, das Feiern begrenzen, das Geschehen in die richtigen Bahnen lenken.“ Mit diesem „Geschehen“ rechnet er  fest - „es werden Menschen nach Düsseldorf kommen“ - doch „soll die Stadt keinen Straßenkarneval ermöglichen, sondern ein hohes Schutzniveau gewährleisten.“

Der Rathaussturm an Altweiber und das Kö-Treiben am Karnevalssonntag (Ordnungsdezernent Christian Zaum: „Es wird nichts abgesperrt, es fahren Autos über die Kö!“) wurden bereits im Vorfeld abgesagt. Der Rosenmontagszug ist auf den 29. Mai verschoben.

In der Beschränkungszone gilt für alle Jecken 2Gplus. Es dürfen sich dort nur genesene und geimpfte Menschen mit aktuellem, negativem Test sowie geboosterte Jecke aufhalten. In den Kneipen in dieser Zone gilt sogar ein verschärftes 2Gplus, bei dem auch Geboosterte einen aktuellen, negativen Test benötigen. Bei Zuwiderhandlung droht die Stadt „saftige Bußgelder“ an.

Mit Zutaten für den traditionellen Straßenkarneval will man heftig sparen: „Es wird keine Bühnen, keine Bierwagen, keine Außenbeschallung und- bestuhlung geben“, so Zaum. Mit Blick auf die Zahlen bezeichnet er die Situation in den Kliniken als „angespannt“. Stand Donnerstag waren 320 Covid-Erkrankte auf den Normalstationen der Kliniken versorgt – 80 mehr als in der Vorwoche. Die Inzidenz lag bei 1789,8.

„Wir werden die Einhaltung der 2Gplus-Regel auch mit Unterstützung der Polizei stichprobenartig kontrollieren. Eine Zugangsbeschränkung für alle Menschen wäre nicht verhältnismäßig, da wir auch auf die Belange etwa der Anwohnerschaft und der Kundschaft des Einzelhandels Rücksicht nehmen wollen.“

CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann gibt sich indes ebenfalls kontrolliert jeck: „Als Comittee haben wir uns bewusst früh entschieden, eigene Veranstaltungen abzusagen und dies auch unseren Mitgliedsvereinen empfohlen. Den Straßenkarneval zu beschränken, ist richtig.“ Termine habe er über die tollen Tage nicht. „Wir vom CC halten und zurück und setzen alles auf den ‚Zoch‘ im Mai.“

„Drogen? Ich hatte Autos“
Oldtimer-Unikum Michael Fröhlich über Blech-Liebe und die Suche nach der Kindheit „Drogen? Ich hatte Autos“