Auf Plastiktüten verzichten

Elita Wiegand und Inge Heuschen wissen, was sie wollen: Düsseldorf soll langfristig frei von Plastiktüten werden. Mit der Aktion "Ich bin ein Verhüterli — Wir verhüten Plastiktüten" machen sie mit Humor auf ihr Anliegen aufmerksam.

 Überzeugungstäterinnen mit Humor: Elita Wiegand (li.) und Inge Heuschen sagen von sich „Wir sind Verhüterlis“. Sie verzichten auf Plastiktüten und wollen auch andere Menschen davon überzeugen. Für die Kampagne haben sie eigens ein Logo entwickelt.

Überzeugungstäterinnen mit Humor: Elita Wiegand (li.) und Inge Heuschen sagen von sich „Wir sind Verhüterlis“. Sie verzichten auf Plastiktüten und wollen auch andere Menschen davon überzeugen. Für die Kampagne haben sie eigens ein Logo entwickelt.

Foto: ho

Das mit der Aufmerksamkeit funktioniert. Umweltamt, AWISTA, Einzelhandel - sie alle finden die Idee gut und sind der Einladung von Wiegand und Heuschen gefolgt. Treffpunkt ist in der historischen Buscher Mühle, der Heimat der Derendorfer Jonges. Der Heimatverein hatte von der Verhüterli-Kampagne im Düsseldorfer Anzeiger gelesen und spontan entschieden: Das unterstützen wir.

"Wir stellen gerne unsere Räumlichkeiten zur Verfügung", sagt Martin Meyer, Baas der Derendorfer Jonges.

"Die Stadt Düsseldorf kann die Plastiktüten nicht verbieten", sagt Stefan Ferber, Leiter des Umweltamtes. Deswegen findet er die Verhüterli-Kampagne gut. "Damit ist ein Anfang gemacht und erfrischende Akzente werden so gesetzt."

Auch Peter Ehler von der AWISTA findet die Idee gut. Er hat dabei vor allem den Müll in Parks und auf den Straßen im Blick. Plastiktüten, die achtlos entsorgt werden, geraten am Ende in Flüsse und Meere und sorgen damit für weitere globale Verschmutzungen. Stefan Ferber verweist aufs Pfand für Dosen und PET-Flaschen. "Das Problem sind wir durch die Pfand-Regelung in den städtischen Grünanlagen los geworden."

Bereitschaft gibt es auch beim Handelsverband NRW. Sprecherin Anne Linnenbrügger-Schauer erklärt: "Wir setzen uns für eine freiwillige Selbstverpflichtung ein." Mittelfristig sollen im Handel so 80 Prozent der Plastiktüten wegfallen. In der Düsseldorfer Hercules Biobäckerei ist man da schon weiter. Grischa Schüring präsentiert eine moderne Tragetasche aus Jute. Dazu gibt es für den hygienischen Transport des Brotes einen Leinenbeutel. "Und wir haben einen Brotkasten aus Keramik entwickelt, in dem das Brot frisch bleibt", erklärt Schüring.

"So langsam läuft das an", fügt er hinzu. Immerhin: Die Tasche kostet 7,20 Euro, der Brotkasten 40 Euro. Da wird der Verbraucher schon gefordert.
In der Runde sitzt auch Gunther Philipps von der Werbegemeinschaft WIG aus Gerresheim. "Wir sind die zweitgrößte Werbegemeinschaft Düsseldorfs und haben schon vor vielen Jahren auf Leinenbeutel umgestellt. Auch unsere Bezirksvertretung 7 geht mit gutem Beispiel voran", sagt Philipps.

Dass es nicht immer Leinen- oder Jute-Beutel sein müssen, das zeigen Elita Wiegand und Inge Heuschen schließlich auch noch sehr anschaulich. "Upcycling" heißt hier das Zauberwort. Eine Form der Wiederverwertung, bei dem zum Beispiel aus alten Klamotten pfiffige Einkaufstaschen genäht werden. Die beiden Verhüterli-Damen haben sich mit Hilfe von Sandra Buchhorn und der Caritas gerade selbst erst im Upcycling versucht. "Nicht ganz einfach", sagt Inge Heuschen lachend. Aber die Ergebnisse können sich sehen lassen.

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