ART-Handballer: Unverhoffte Chance auf den Klassenerhalt

Die Handballer des ART Düsseldorf empfangen am Samstag den OHV Aurich in der 3. Liga West zum letzten Heimspiel der Saison. Plötzlich ist sogar über einen Relegationsplatz der Klassenerhalt wieder möglich.

Die zweite Mannschaft will zuvor den Verbleib in der Verbandsliga schaffen.

Der ART Düsseldorf bestreitet am Samstagabend (19.30 Uhr, Sporthalle Graf-Recke-Straße) sein letztes Heimspiel in der Spielzeit 2013/2014. Die Mannschaft von Jens Sieberger empfängt den OHV Aurich, der mit dem ehemaligen Nationalspieler Jan Henrik Behrends anreist. Die Rather gehen als Außenseiter in die Partie, sehen sich im Duell mit dem Klub aus Ostfriesland nicht chancenlos.

Fünf Akteure streifen zum vorerst letzten Mal ihr schwarz-gelbes Trikot bei einem Heimspiel des ART Düsseldorf über: Lars und Tim Lipperson wechseln zum ambitionierten Oberligisten SG Langenfeld, Henrik Schiffmann schließt sich dem Drittliga-Spitzenteam TV Korschenbroich an und das Duo Patrik Ranftler/Henning Padeken unterschrieb beim Leichlinger TV einen Vertrag. Für das Quintett steht seit einigen Wochen fest, dass man den Weg des ART in die Oberliga nicht begleiten wird.

"Ganz ohne Druck können wir erneut aufspielen", sagt Jens Sieberger vor dem vorletzten Meisterschaftsspiel der Saison. "Gegen Wilhelmshaven haben wir gesehen, was dabei möglich ist. Ich hoffe nur darauf, dass deutlich mehr Zuschauer in die Halle kommen, um das Team noch einmal zu unterstützen und einen würdigen Abschluss zu realisieren."

Sportlich sieht Jens Sieberger den OHV Aurich zwar favorisiert, dennoch glaubt er fest an die Chance gegen den aktuellen Tabellenelften zu punkten. Erst am Sonntag konnte das Team des Ex-Düsseldorfers Jan Henrik Behrends die Negativserie von acht Spielen ohne Sieg - in dieser Phase sammelte man 4:12 Punkte - beenden. Der OHV besiegte die HSG Krefeld mit 27:22.

"Ich bin mir sicher, dass jeder Spieler von uns noch einmal alles geben wird, um sich von unseren Zuschauern vernünftig zu verabschieden", sagt Jens Sieberger, der allerdings auf Youngster Philippe d'Avoine, der gegen Wilhelmshaven sein Debüt in der 3. Liga West gab, sowie René Zobel verzichtet. d'Avoine knickte am Samstagabend unglücklich um, zog sich dabei eine Kaspelverletzung zu, Zobel reist mit der A-Jugend von TuSEM Essen zum Viertelfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft bei den Füchsen Berlin.

Unterdessen hat der Deutsche Handballbund erneut eine Relegationsrunde - sowohl für den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga als auch um den Verbleib in der 3. Liga - angesetzt. Auch in diesem Jahr könnte sich der Drittletzte der 3. Liga West dafür qualifizieren. Aktuell trennen den ART Düsseldorf vier Punkte auf den VfL Gladbeck, der diesen Rang inne hat. Bei noch zwei ausstehenden Spielen, wäre eine Ablösung aber durchaus noch möglich. "Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir wollen und werden sicherlich alles versuchen", sagt Jens Sieberger. "Gladbeck ist aber in der besseren Situation, muss nur noch einen Zähler einfahren. Sollten wir unser Spiel gegen Aurich erfolgreich bestreiten können und Gladbeck in Wilhelmshaven verlieren, hätten wir den Druck vor dem letzten Spieltag natürlich noch einmal auf den VfL erhöht." Der ART würde bei der TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld antreten müssen, der VfL Gladbeck empfängt zu Hause die SG Schalksmühle-Halver.

Uwe Close will sich mit Klassenerhalt in der Verbandsliga verabschieden

Drei Spiele sind in der Verbandsliga noch auszutragen: Der ART Düsseldorf II empfängt am Samstagnachmittag (16 Uhr, Sporthalle an der Graf-Recke-Straße) die TG Cronenberg zum vorletzten Meisterschaftsspiel. Uwe Close hat unterdessen seinen Abschied angekündigt, möchte sich aber mit dem Klassenerhalt, den man aus eigener Kraft realisieren kann, verabschieden.

Mit 15:31 Punkten haben sich die Verbandsliga-Handballer des ART Düsseldorf II eine gute Ausgangssituation im Abstiegskampf verschafft. Die Truppe von Uwe Close belegt nach 23 von 26 Spielen Rang 11. Allerdings trennt den ART Düsseldorf II lediglich ein einziger Zähler von den Abstiegsrängen. "In den verbleibenden drei Spielen haben wir es selbst in der Hand die Klasse zu sichern", berichtet Uwe Close.

Neben Philippe d'Avoine fehlt Yannick Sinnecker im Verbandsligateam am Samstag. Ein Fragezeichen steht auch hinter dem Einsatz von Steffen Neukirchen.

Die Chance gegen die TG Cronenberg am Samstagnachmittag zu punkten, sieht Uwe Close als durchaus realistisch an. "Für die TG ist die Saison bereits gelaufen, hat weder etwas mit dem Abstieg noch Aufstieg zu tun", sagt der Coach des ART Düsseldorf II. "Wir müssen bereit sein an unsere Grenzen zu geben und mit Leidenschaft und Herzblut für unser Ziel, den Klassenerhalt, zu kämpfen."

Unterdessen hat Uwe Close den Vorstand des ART Düsseldorf am Wochenende darüber in Kenntnis gesetzt, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird und den Klub daher verlässt. "Es war eine unglaublich schöne Zeit, in der ich viele tolle Leute rund um den ART kennengelernt habe", sagt Uwe Close. "Aber es war auch eine sehr intensive Zeit, ich habe viel Zeit investieren müssen, um dieses Team zu betreuen. Der Aufwand war schon enorm, für mich sind viele Dinge, die mir wichtig sind, wie zum Beispiel Freunde und auch Familie, zu kurz gekommen. Nun steht meine Entscheidung fest, ich werde mich für die neue Saison anderweitig orientieren und möchte mich unbedingt mit dem Klassenerhalt verabschieden."

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