Über Gerresheim hinaus

Der Förderkreis Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim (FKI) heißt jetzt "Industriekultur Düsseldorf - FKI". Zum zehnten Geburtstag gönnt sich der Verein einen neuen Namen und ein neues Logo. Und bleibt doch, was er stets war: Ein Gerresheimer Verein mit Strahlkraft über die Stadtteil- und die Stadtgrenze hinaus.

Peter Schulenberg, Dr. Peter Henkel, Hanno Parmentier und Franz Nawrath (v. li.) befassen sich mit Düsseldorfer Industriekultur - auch über die Stadtgrenzen hinaus.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Presse-Termin findet natürlich im Gerresheimer Bahnhof statt. In dem aufwändig restaurierten Gebäude sind heute die Ausstellungen des FKI zu sehen. 17 hat der Verein in zehn Jahren gemacht, davon alleine drei zur Glashütte. Mit "Düsseldorf auf Draht" gelang dem FKI ein besonderer Coup. "Diese Ausstellung wird vom 16. bis 20. April noch einmal in der Messe Düsseldorf zu sehen sein", sagt Dr. Peter Henkel. Die Düsseldorfer Drahtindustrie - das Thema passt einfach zu gut zur Messe "wire".

Im Juli geht es in Gerresheim wiederum eine Doppelausstellung: "Glashütte meets China". Neben Fotografien aus dem Werksarchiv der Glashütte präsentiert der Düsseldorfer Fotograf Bernhard Langerock Bilder einer Arbeitersiedlung im chinesischen Chongqing. Das Besondere: "Die Siedlung entstand nach deutschen Plänen, die nach dem Krieg über Russland nach China gelangten", so Henkel. Die Ähnlichkeit zur Glashüttensiedlung sei verblüffend.

Noch älter als der Verein ist die Idee eines Industriepfads. Die entwickelten Peter Henkel, Gaby und Peter Schulenberg schon 2006. Franz Nawrath erinnert sich: "Der erste Führer über diesen Pfad war 2009 fertig, da stand noch keine einzige Stele."

Nawrath ist inzwischen Vorsitzender des Vereins, zu dessen Gründern der Düsseldorfer Architekt und inzwischen FKI-Ehrenvorsitzende Niklaus Fritschi gehörte. Seit 2009 wurden 20 Stelen aufgestellt, vier weitere sollen noch folgen. Und nicht nur das. Das Gerresheimer Stelenmodell macht Schule, wird nun auch in Köln auf der Via Industrialis verwendet.
2014 überzeugte der FKI dann den Landschaftsverband Rheinland mit einem Papier zur "Industrieroute Rheinschiene".

Es entstand ein erster Flyer, der eine Auswahl von 30 industriekulturellen Objekten zwischen Bonn und Wesel vorstellt. Im Frühjahr 2018 ging dazu auch eine Internetseite online.

In Gerresheim wurden derweil der alte Ringofen und die drei verbleibenden Gebäude der alten Glashütte gerettet.

"Eigentlich", sagt Henkel angesichts der Erfolge des Vereins, "war der alte Name immer viel zu wenig für uns." Zwar bleibt der Stelenpfad ein Gerresheimer Projekt, doch auf der Homepage sind Henkel und Kollegen längst dabei, Düsseldorfer Industrie-Geschichte aufzuarbeiten. "Wir haben zwar keine Zeche Zollverein, aber eine ganze Reihe von spannenden Industrie-Bauten." Einige werden auf der Seite bereits vorgestellt.
Und während die letzten vier Stelen in den nächsten zwei Jahren in Gerresheim aufgestellt werden sollen, knüpft der FKI bereits munter Kontakte in andere Stadtteile. "Da bieten wir gerne unsere Expertise an."

! FKI Förderkreis Industriepfad Düsseldorf e.V., Telefon 0211-580073120
www.industriekultur-duesseldorf.de

Der FKI bietet Führungen zur Düsseldorfer Industriegeschichte an
Der FKI ist Mitinitiator der Industrieroute "Rheinschiene" zwischen Bonn & Wesel: www.industrieroute-rheinschiene.de