Gegen mehr Müll - der dritte „Rhine Clean up“ startet am 12. September Alle 61 Meter putzen

Joachim Umbach hat mal nachgerechnet. „Der Rhein ist knapp 1240 km lang. Wenn wir wie in den Vorjahren wieder etwa 20.000 Menschen mobilisieren, macht statistisch alle 61 Fluss-Meter einer sauber.“

 Die Rhine Clean up-Organisatoren vor der am Medici-Hotel befindlichen Fotoinstallation des Künstlers Stephan Kaluza (2. v. r.). „Alles bleibt im Fluss - der Rhein“ ist 100 Meter lang, 2,5 Meter hoch und ist aus 21449 Einzelbildern technisch zusammengefügt worden.

Die Rhine Clean up-Organisatoren vor der am Medici-Hotel befindlichen Fotoinstallation des Künstlers Stephan Kaluza (2. v. r.). „Alles bleibt im Fluss - der Rhein“ ist 100 Meter lang, 2,5 Meter hoch und ist aus 21449 Einzelbildern technisch zusammengefügt worden.

Foto: Stefan Pucks

Umbach ist Mit-Initiator des dritten RhineCleanUp (RCU), der am Samstag, 12. September, auch in Düsseldorf steigt. 2019 waren von der Quelle bis zur Mündung eben jene 20.000 freiwilligen Helfer in 113 Rheinanlieger-Kommunen mit dabei. Und trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen bleibt man im Clean up-Team hinsichtlich des erneuten Erreichens dieser Zahl optimistisch.

„Unsere Aktionen sind nach dem Lockdown notwendiger denn je. Der Müll ist dadurch nicht weniger, sondern mehr geworden.“ Umbach nennt Gründe: „Durch die Ausgangsbeschränkungen floriert der Online-Handel, und dadurch wird wesentlich mehr Verpackungsmaterial eingesetzt.“ Und: Gastronomie „to go“ habe zu einem dramatischen Anstieg von Einweg-Modellen geführt.

„Alle guten Vorsätze, die es in unserer Gesellschaft durchaus gab, wurden temporär vergessen. Es wird Zeit, den Schutz der Umwelt wieder mehr in den Vordergrund zu schieben.“

Die Idee der „Rhein-Reinigung“ hat längst eine europäische Dimension. Im Norden sind die Holländer mit dabei, weiter südlich ist Frankreich mit von der Partie, zumal es erstmals parallel einen Mosel-Clean up (wie auch einen Ruhr-Ableger) gibt. „In der Schweiz“, so Umbach-Mitstreiter Ingo Lentz, „steigt die Interessengemeinschaft saubere Umwelt ein.“ Die IGSU ist eine offene Plattform im Kampf gegen das Vermüllen, die aus der Recyclingwirtschaft entstanden ist und inzwischen weitere Partner aus konsumnahen Gebieten vereinigt.

Am 12. September können die DüsseldorferInnen von 10 bis 13 Uhr loslegen. Natürlich unter Berücksichtigung der Corona-Vorgaben. Konkret: Es wird nur allein, zu zweit, in der Familie oder in kleinen Gruppen bis zu zehn Personen gesammelt. Die Abstandsregeln sind einzuhalten.

In der Landeshauptstadt liegt die lokale Organisation wieder bei Pro Düsseldorf. Dazu der stellvertretende Vorsitzende Dr. Klaus Vorgang:  „Es wird wieder zwei Ausgabestellen für Material geben – an der Oberkasseler Brücke und am Paradiesstrand. An allen Ausgabestellen gelten die Abstandsregelungen.“ Gruppen von mehr als zehn Personen können sich ihr Material am Donnerstag, 10. September, von 11 bis 14 Uhr bei der Awista, Auf dem Drap 40, abholen. Zu den Corona-Vorgaben gehört auch, dass sich alle Teilnehmer über die RCU-Website (www.rhinecleanup.org) anmelden. Und eines ist am Ende dann doch noch traurig: „Die Afterwork-Party aus den vergangenen Jahren muss diesmal leider ausfallen“, so Joachim Umbach.

Vom 14. bis 21. August startet in Düsseldorf sowie in anderen Städten zudem die RheinKippen-Aktionswoche. Helferinnen und Helfer sammeln nur Zigarettenreste, um dann das gesamte Sammelergebnis am Schlusstag, in einer riesigen Klarsichtsäule zu präsentieren. Im vergangenen Jahr wurden allein in der NRW-Landeshauptstadt rund 200.000 Kippen aufgelesen. RCU-Initiator Ingo Lentz ordnet diese gigantische Zahl ein: „Da eine Zigarettenkippe 40 Liter Wasser vergiften kann, wurde so die Verseuchung von acht Millionen Liter Grundwasser verhindert.“ Die Bevölkerung ist aufgerufen, an der Aktion teilzunehmen. Informationen unter infos@rhinecleanup.org abrufen.

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