"Kein Geschenk für die Ewigkeit"

Bis zum Jahr 2018/ 2019 ist der Betrieb der Eissporthalle Benrath gesichert. Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat sich bereit erklärt, die dafür anfallenden Kosten weiterhin zu tragen. Was danach passiert, steht allerdings in den Sternen.

 Bis 2019 ist die Zukunft der Bernather Eishalle gesichert! Aber dann...?

Bis 2019 ist die Zukunft der Bernather Eishalle gesichert! Aber dann...?

Foto: FB

Zunächst mal wird es teuer. Um die Eissporthalle Benrath für die nächste Saison auf Vordermann zu bringen, sind diverse Reparaturen und Anschaffungen notwendig. Am 14. August beginnt die neue Laufzeit, bis dahin muss alles fertig sein. "Die Arbeiten sind schon in vollem Gange", erzählt Geschäftsführer Manfred Otto, "es gibt viel zu tun." Etwa die Überprüfung der Ammoniakrohre, die zur Eisherstellung benötigt werden. Oder die Überholung der Lüftungsanlage, die allein schon rund 90.000 Euro kostet. Die fällige Dachreparatur schlägt mit 30.000 Euro zu Buche und die neuen Schlittschuhe mit 10.000 Euro. Die Eismaschine ist übrigens auch nicht mehr die jüngste und der Bodenbelag muss teilweise erneuert werden. Insgesamt rechnet Manfred Otto mit Kosten von 200.000 Euro — vorerst, wohlgemerkt. Wie das so ist bei älteren Gebäuden.

Im Jahr 1975 machte die Stadtsparkasse Düsseldorf anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens der Stadt die Eissporthalle zum Geschenk. Zur Finanzierung wurde eine Verbrauchsstiftung eingerichtet. Bedeutet: Wenn das Stiftungskapital verbraucht ist, dann steht der Beschenkte fortan in der Pflicht. Die Stadt ließ sich darauf ein. 40 Jahre später: Das Geld ist weg. Eigentlich schon länger. Doch die Stadt rührte sich nicht, die Sparkasse musste weiter investieren. Jetzt wollen die Verantwortlichen nicht mehr. "Die Politik muss eine Entscheidung herbeiführen", sagt Dr. Gerd Meyer, Pressesprecher der SSK Düsseldorf. "Den Beteiligten war immer bewusst, dass die Eissporthalle kein Geschenk für die Ewigkeit war. Die Stadtsparkasse wird dafür sorgen, dass der Betrieb bis 2018/2019 läuft, aber dann sollte die Stadt übernehmen."

Die hält sich indes immer noch bedeckt, ein klares Statement für oder gegen die Eishalle fehlt bis heute. Abwarten, scheint die Devise. Für Manfred Otto stellt die Ungewissheit eine große Belastung dar. Insgesamt 25 Jahre hat er in der Eishalle als Geschäftsführer großes Engagement gezeigt und viel Leidenschaft investiert. 120.000 Besucher im Jahr — das ist nicht zuletzt auch sein Verdienst. Jetzt ist er 72 und möchte eigentlich am 30. Juni in den Ruhestand gehen. Einen Nachfolger jedoch gibt es noch nicht.

"Notfalls würde ich auch noch etwas weitermachen", sagt er. Natürlich hofft er, dass die Eissporthalle auch über 2018/ 2019 hinaus noch eine Zukunft hat. Gute Gründe dafür findet er jede Menge: Zum Beispiel das Geld, das nun investiert wird und ansonsten rauschgeschmissen wäre; oder die rund 6000 Unterschriften die von Düsseldorfern gesammelt wurden, um sich für den Erhalt der Halle stark zu machen; der "kleine Knirps", der vor ihm stand und ihm einige der Unterschriften übergab. Darüber hinaus sieht er die Halle als wichtigen Standortfaktor für das Gebiet Paulsmühle und für einen wichtigen Treffpunkt insbesondere für Jugendliche.

Alles in allem kommt Manfred Otto zu folgendem Fazit: "Es wäre irrsinnig, die Halle dicht zu machen." Jetzt ist die Stadt am Zug.

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