Food- und Fitnesstrends 2018: Kulinarisch und sportlich durch das Jahr

Fitness und Ernährung sind seit einiger Zeit stärker in den Fokus gerückt. Neue, innovative Sportarten versprechen Spaß und ein noch effizienteres Training. Auch die Digitalisierung bringt in diesem Bereich neue Möglichkeiten mit sich.

 Beim Piloxing werden Boxhandschuhe zur zusätzlichen Belastung eingesetzt.

Beim Piloxing werden Boxhandschuhe zur zusätzlichen Belastung eingesetzt.

Foto: pixabay.com © xusenru (CC0 Creative Commons)

Beim Thema Ernährung gibt es ebenfalls leckere und spannende Trends, die für Abwechslung sorgen. Hier zeigen wir, was derzeit besonders angesagt ist.

Sport ist nicht Mord - aber mit HIIT ist Sport absolute Qual. HIIT steht für Hochintensives Intervalltraining und beschreibt einen aufkommenden Trend in der Fitness-Branche. Beim Intervalltraining geht es nicht darum, gemütlich eine Sporteinheit zu absolvieren, sondern um höchste Belastung für den Körper. Das bedeutet, dass sich die angesprochenen hochintensiven Phasen mit kurzen Ruhephasen abwechseln. Eine der bekanntesten Methoden des HIIT ist dabei die Tabata-Variante, die sich besonders an Sportler mit wenig Zeit richtet. In gerade einmal vier Minuten wird eine Workout-Einheit abgerissen. Das Workout besteht aus insgesamt acht hochintensiven Einheiten, die jeweils nur 20 Sekunden dauern. Darauf folgen jeweils zehn Sekunden Ruhe, in denen der Körper kurz seine Kräfte sammeln darf. Für Leichtathleten oder Hobby-Läufer könnte ein Lauftraining mit Tabata folgendermaßen aussehen: 20 Sekunden Sprint, zehn Sekunden langsames Laufen, gefolgt von erneut 20 Sekunden Sprint. Nach jedem Sprint folgt ein kurzes Auslaufen. Wer sich in der hochintensiven Phase wirklich an der Grenze der Belastung aufhält, wird die vier Minuten als wesentlich längere und intensivere Einheit wahrnehmen.

Doch natürlich geht es beim hochintensiven Intervalltraining nicht nur darum, den Körper so gut wie möglich durch das Workout zu schleifen und am Ende in völliger Erschöpfung dazustehen. HIIT hat einen medizinischen Hintergrund, der den Erfolg des Systems erklärt. Durch die kurzzeitige, extreme Belastung wird dem Körper ein Sauerstoff-Mangel zugeführt. Der Körper ist nicht in der Lage, sofort auf den ansteigenden Bedarf an Sauerstoff zu reagieren. Das Resultat: Die Lungen müssen im Anschluss des Trainings die Aufnahme des Sauerstoffs erhöhen, um den Bedarf zu decken. Das führt wiederum dazu, dass der Stoffwechsel aktiviert wird und der Kalorienverbrauch nach dem Training steigt. Weiterhin hilft HIIT dabei, den Blutdruck zu senken und den Muskelaufbau trotz Kalorienverbrauch anzuregen. Rundum: Das Hochintensive Intervalltraining ist der Alleskönner unter den Trainingsmethoden; und eignet sich für jede Sportart.

 Training in den eigenen vier Wänden mit Online-Live-Kursen für verschiedene Körperregionen.

Training in den eigenen vier Wänden mit Online-Live-Kursen für verschiedene Körperregionen.

Foto: pixabay.com © lograstudio (CC0 Creative Commons)

Auch Piloxing ist ein Intervalltraining (siehe HIIT) und arbeitet mit einem Wechsel aus Hochbelastung und Ruhephasen. Dabei macht der Trend auf den ersten Blick nicht sofort Sinn. Die Kombination aus Boxen und Pilates vereint zwei vollkommen verschiedene Fitnessansätze. Auf der einen Seite stehen die schnellen, kraftvollen Bewegungen des Boxens. Auf der anderen Seite findet sich mit Pilates eine Sportart, die primär für langsame, ausladende Bewegungen und eine kontrollierte Atmung steht. Beides wirkt unvereinbar - und doch haben es us-amerikanische Fitnesstrainer hinbekommen. Die Grundlage für Piloxing legte die Amateur-Boxerin Viveca Jensen, die das Training speziell für Frauen entwickelte. Heute bauen auch viele Prominente den Powersport in ihren Trainingsrhythmus ein. Durch Piloxing soll der gesamte Körper gestrafft werden.

Dass sich Piloxing primär an Frauen richtet, zeigt ein Blick in ein Workout, das meist in Gruppen stattfindet und als Kurs in vielen Fitnessstudios angeboten wird. Treibende Beats animieren zum Mitmachen, immer wieder finden Tanzeinlagen ihren Weg in die Trainingseinheit. Wie beim Pilates werden Bewegungen ausladend dargestellt, dabei aber wesentlich kraftraubender und agiler ausgeführt. Es geht beim Piloxing nicht darum, die innere Mitte zu finden, sondern den metaphorischen Schweinehund zu überwinden. Eine besondere Herausforderung stellen die Gadgets dar. An jeder Hand wird ein Boxhandschuh platziert, der mit kleinen Gewichten gefüllt wird. Dank der etwa 250-400 Gramm Mehrgewicht wird vor allem das Oberkörper-Training intensiviert. Beim Piloxing ist die Mischung absolut explosiv und eine Offenbarung für Frauen, die beim Training neue Reize suchen und sich komplett auspowern wollen. Kaum ein anderes Training bietet das besser als Piloxing.

Während Piloxing fast ausschließlich in Fitnessstudios stattfindet, gibt es jedoch immer genügend Gründe, den Gang zum Ort des Sports nicht auf sich zu nehmen. Der abschließende Fitness-Trend richtet sich deshalb an alle Sportler, denen der Weg zum Fitnessstudio zu beschwerlich ist und die dennoch nicht auf Kurse verzichten wollen. Mit Online-Live-Kursen wird dieses Problem gelöst und dabei gleichzeitig der Streaming-Trend aufgegriffen. Am einfachsten lassen sich Online-Fitness-Kurse als Netflix des Trainings vorstellen. Jederzeit abrufbar haben Interessierte die Möglichkeit, ihr Training mit einem Profi zu absolvieren -entweder live oder On Demand. Der Trainer erklärt die Übungen, die im Anschluss möglichst genau nachgemacht werden müssen. Und genau an dieser Stelle liegt auch die Problematik des flexiblen Trends. Wer nicht genau weiß, wie der Körper zu bewegen ist oder vorab von einem Trainer-Experten, wie Dany Petric von Angesicht zu Angesicht gesagt bekam, welche Fehlstellungen beim Training auftreten, wird viele Übungen falsch angehen. Es fehlt der persönliche Kontakt zum Trainer, der Haltungen korrigiert und auf eine exakte Ausführung achtet. Aus diesem Grund richten sich Online-Live-Kurse primär an erfahrene Sportler, die unterwegs ihr angeleitetes Training durchführen wollen.

Alle Fitness-Trends vereint, dass sie eine Weiterentwicklung bestehender Sportarten sind und immer mehr Ertrag aus den einzelnen Übungen herausziehen wollen. Diese Evolution zieht sich auch durch die aufkommenden Food-Trends, die stets eine Konzentration bereits vorhandener Zustände sind. Dabei steht weniger die Anstrengung als der besondere Genuss im Fokus.

Die diesjährige ProWein in Düsseldorf zeigte einige Trends der Winzer-Branche und die Evolution der Rebenkunst. Eine Methode des Weinanbaus blieb ganz besonders im Gedächtnis hängen: Bottle Growing. Der Trend greift einen ökologischen und ganzheitlichen Ansatz auf. Direkt nach der Weinblüte wird die Rebe von einer Flasche umfasst. Diese ist uv-durchlässig und lässt somit die positiven Nährstoffe der Sonne zu den Trauben gelangen. In der Flasche reift der Wein, bis er auf den Boden fällt.

 Beim Foodtrend der Bowls kommt es auf die Anrichtung an.

Beim Foodtrend der Bowls kommt es auf die Anrichtung an.

Foto: pixabay.com © RitaE (CC0 Creative Commons)

Ebenfalls auf der ProWein präsentierte sich die Scheurebe, die seit mehr als 100 Jahren in Deutschland zu finden ist. Das Besondere der Rebe: Die Weintraube ist dank einer Kreuzung aus Silvaner und Trollinger ideal an die Böden in den westdeutschen Anbaugebieten vorbereitet und beim Wachstum wesentlich weniger von Missernten oder Wetterproblemen betroffen. Die Rebe ist widerstandsfähig und trotzdem exotisch genug, um vollmundige Weine zu erzeugen. Kurzum: Die in den Hintergrund geratene Mischsorte erlebt ein Revival, das gerade für Jungwinzer ein Standbein in der Weinbranche bedeutet. Übrigens finden sich die Weintrauben nicht nur in Flaschen wieder, sondern auch im Foodtrend der Bowls.

Die klassische Essensschale erlebt gerade eine Renaissance. Katalysiert durch die sozialen Medien hat es die Schüssel ins Bewusstsein von Designern und Köchen geschafft. "Bowls” nennen sich die runden Essgelegenheiten, die je nach Wunsch mit Trendfoods gefüllt werden. Smoothie-Bowls werden beispielsweise mit Chia-Samen, Granatapfel-Kernen und süßen Früchten gefüllt, um einen Power-Snack am Morgen zu kreieren. In Buddha-Bowls finden sich Gemüse, Bohnen und Erbsen wieder. Warum es aber genau Schüsseln sein müssen, lässt sich an zwei Faktoren erkennen. Zum einen sind Schüsseln optisch wunderbar geeignet, um Essen in Szene zu setzen. Kaum ein Foodblog kommt ohne Bowls aus. Zum anderen lassen sich die Zutaten in Schüsseln so anrichten, dass eine gewollte Vermischung entsteht. Es geht beim Essen aus den Schüsseln darum, die einzelnen Zutaten zu erleben und die Synergien zu erschmecken.

Aus diesem Grund werden die Zutaten auch nicht einfach in der Schüssel vereint, sondern liebevoll angerichtet. Ähnlich wie in Sterne-Restaurants entstehen innerhalb der Bowls kleine Kunstwerke, die zum Anschauen und späterem Genießen einladen. Gleichzeitig geht es bei dem Foodtrend darum, organisch und frei von Schadstoffen zu essen. In die Schüsseln kommen gesunde Nahrungsmittel, die die nötigen Vitamine und Ballaststoffe für eine ausgewogene Ernährung liefern.

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