Bunter Hund Hemden aus Goa

Ein Jahrhundertsommer wie der 2018 bedarf der entsprechenden Garderobe. Und die muss in jedem Fall eins sein: bunt. Wie die Super Stylish Shirts von Christian Marwitz.

His Name is a Game: Christian "Pingpong" Marwitz

Foto: Christian Marwitz

Wir treffen uns bei Temperaturen jenseits der 35 Grad. Marwitz grüßt lässig. Der 70-Jährige gibt sein eigenes Model. Auf seinem türkisen Hemd wuchern hawaiianisch anmutende Blüten. Dazu trägt er eine rote Hose und einen mit Perlen bestickten Armreif. Barfuß läuft er durch den Garten des unscheinbaren Hauses und lässt sich in einen Korbstuhl fallen, der schon mal bessere Zeiten erlebt hat. Marwitz‘ Haare, die ins Gräuliche changieren, fallen ihm bis über die Schulter. "Ich bin einer der letzten echten Hippies", sagt er. Als solcher verbringt der Düsseldorfer, der sich vor vielen Jahren den Künstlernamen "Pingpong" gab, gemeinsam mit seiner Freundin sechs Monate des Jahres im indischen Goa. Dort hat das Paar ein Haus, über das die Affen springen und von dem aus man in drei Minuten am indischen Ozean ist. Aus Goa kommen auch die kunterbunten Hemden seiner Kollektion. Die indischen Baumwoll-Stoffe, aus denen sie gefertigt werden, seien meist Reste, erzählt Marwitz. "Für einen Sari braucht man etwa neun Meter Stoff. Für ein Hemd reichen zweieinhalb." Die lässt der Deutsche, der seit 45 Jahren als "Hardcore-Langzeit-Globetrotter" sämtliche Kontinente bereist, bei einem Schneider in Goa nähen. Nach Deutschland transportiert werden die Unikate dann nicht etwa auf dem Seeweg, sondern in den Rucksäcken von Marwitz und seiner Freundin. "Deshalb gibt es pro Saison auch nur 70 Stück."

Als Showroom in Deutschland dient ein kleines Gartenhäuschen, in dem die kunterbunte Garderobe nach vorheriger Terminabsprache in Augenschein genommen werden kann. Auf Wunsch kommt Marwitz mit der Kollektion auch ins Haus, vorausgesetzt der Interessent wohnt im Umkreis der Landeshauptstadt. Und nicht zuletzt verkauft er die Leibchen auch auf ausgewählten Märkten, beim zakk-Straßenfest am 2.9. zum Beispiel und beim "Sunday up Market" am 16.9. im Boui Boui Bilk. 35 Euro kostet jedes Hemd, vier Größen sind zu haben. Die Designs reichen von wilden psychedelischen Mustern und Zick-Zack, über Punkte, Blüten und Pflanzen bis hin zu Elefanten, Gitarren oder Paisleys. Natürlich sei er selbst sein bester Kunde, gesteht der Düsseldorfer. Aber es gebe durchaus auch andere Fans: "Performer, Partylöwen und Männer, die es leid sind, Junggesellen zu sein." Schließlich sei man mit den Hemden automatisch der Mittelpunkt jeder Party. Letzteres ist nicht jedermanns Sache und selbst der Vater der Idee muss zugeben, dass seine Kollektion, nun ja, polarisiert. Die Reaktionen auf die Hemden reichen von "geiles Outfit" bis hin zu "Ey, ich krieg Augenkrebs".

Super Stylish Shirts: noch bis Ende September im Großraum Düsseldorf erhältlich, Preis: 35 Euro, Infos unter 0176—40701294

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