Bergische Kaserne als Erstaufnahmestation: "Machbar"

Die Bergische Kaserne in Hubbelrath kommt dem Augenschein nach dafür in Betracht, für Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen eine neue Erstanlaufstation zu werden. Das sagte Oberstleutnant Lutz Hullermann, das meinte Düsseldorfs Sozialdezernent Burkhard Hintzsche und auch einige Bezirksvertreter nickten, nachdem sie beim Rundgang durch einen von sechs Blöcken Zimmer und Flure besichtigt hatten.

Bilder vom Kasernengelände
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Die anderen fünf Gebäude sind zurzeit nicht beheizbar und haben auch keine Wasserversorgung. Etwa dreihundert Soldaten der Sanitätseinheit und des Musikausbildungskorps sind in hinteren, also weiter östlich liegenden, Blocks untergebracht. Die Musiker sollten schon längst in der Hildener Waldkaserne unterkommen, aber die Sanierung dort verzögert sich immer wieder. Vor 2017 wird sich das auch nicht ändern. "Das Land wünscht sich in der Bergischen Kaserne die Erstaufnahme von bis zu 600 Flüchtlingen", sagte Burkhard Hintzsche und ergänzte: "Augenblicklich spricht das Land mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der die Kaserne gehört, über bauliche Veränderungen."

Die ersten Erneuerungen würden sich zunächst auf die "Rest-Kaserne" beziehen. "Unumgänglich sind eine Abkoppelung der Computer-Infrastruktur und ein Zaun, der die beiden Bereiche voneinander trennt", sagte Oberstleutnant Lutz Hullermann. "Bei Wasser und Abwasser denken unsere Experten, dass der Querschnitt groß genug ist, das wir das so hinkriegen. Wir wollen die Kosten ja nicht unnütz in die Höhe treiben." Aber mit einem Millionen-Betrag müsste man schon rechnen. Wer bezahlt? Derjenige, der wünscht, also das Land. Gleichzeitig müsste Düsseldorf 600 Flüchtlinge weniger in Camps aufnehmen.

Der Kasernen-Teil, der zur Besichtigung ausgewählt worden war, ist der am besten erhaltendste, sagte der Leiter der technischen Betriebseinheit, Ralf Clemens. "Bei den anderen haben wir das Wasser abgelassen und auch schon mal Teile ausgebaut, um woanders Schäden zu beseitigen." Die Technik sei nicht mehr zeitgemäß, "aber ich denke, man kriegt das wieder hin."

Kochgelegenheiten gibt es in allen Trakten nicht. "Da muss das Land entscheiden, wie man vorgeht", sagt Burkhard Hintzsche, "aber wir haben genug Organisationen, die sich dafür schon beworben haben." Ein Kantinenbetrieb sei genauso vorstellbar wie ein Kiosk. Jugendberufshilfe und Diakonie könne man möglicherweise dafür gewinnen.

Zum Ablauf einer Erstaufnahme hatte Burkhard Hintzsche zu Beginn gesagt, die Flüchtlinge wären fünf Tage hier, um erfasst und medizinisch betreut zu werden. Dann würden sie auf die landesweiten Unterkünfte verteilt. Auf die Nachfrage, bisher sei immer von zwei bis drei Wochen die Rede gewesen, antwortete er: "Ich habe mir das im Bielefelder Erstaufnahmelager angesehen und so ist es dort gelaufen."

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