Awo verhilft jungen Müttern zur Teilzeit-Ausbildung

Vor allem für junge Mütter ist es schwer, Familie und Ausbildung zu vereinbaren. Die AWO hilft bei der Suche nach einer Teilzeitstelle.

 Die beiden alleinerziehenden Mütter Saskia Müller (2. v. l.) und Vanessa Schütte (2. v. r.) nehmen am Projekt der AWO für die Teilzeitausbildung teil. Gabriele Schmitz (l.) und Ilka Hahne (r.) helfen den jungen Frauen beim Berufseinstieg.

Die beiden alleinerziehenden Mütter Saskia Müller (2. v. l.) und Vanessa Schütte (2. v. r.) nehmen am Projekt der AWO für die Teilzeitausbildung teil. Gabriele Schmitz (l.) und Ilka Hahne (r.) helfen den jungen Frauen beim Berufseinstieg.

Foto: Patrick Jansen

Nur selten verlaufen Biografien völlig geradlinig. Vanessa Schütte arbeitete etwa nach der Realschule erst einmal im Restaurant ihres Vaters mit. Eine Ausbildung absolvierte die heute 24-Jährige nicht. Vor zweieinhalb Jahren brachte sie ihren Sohn zur Welt, ist heute alleinerziehend und hat nun erst ihre Lehrzeit zur Einzelhandelskauffrau bei einem Telekommunikationsunternehmen begonnen — in Teilzeit. Möglich macht dies das Projekt "Teilzeitberufsausbildung: Einstieg begleiten — Perspektiven öffnen" (TEP) der AWO. "Ich wollte nicht, dass die Familie oder der Beruf bei der Ausbildung auf der Strecke bleibt", sagt Schütte.

Das Projekt gibt es bereits seit fünf Jahren und wird durch den Europäischen Sozialfond, dem Land NRW und das Jobcenter unterstützt. Gabriele Schmitz und Ilka Hahne vom Berufsbildungszentrum der AWO helfen meist jungen Frauen mit Kindern, eine Stelle in Teilzeit zu vermitteln. "Wir bereiten die Teilnehmerinnen vor und suchen mit ihnen passende Berufe", sagt Schmitz. "Wir überarbeiten mit den jungen Frauen die Bewerbungsunterlagen und schauen, in welchen Job sie passen", erläutert Hahne. Jährlich werden bis zu zehn junge Menschen von ihnen betreut.

Dazu müssen die beiden auch immer wieder bei den ausbildenden Betrieben Überzeugungsarbeit leisten, die Azubis in Teilzeit einzustellen. "Alleinerziehende Mütter sind zuverlässiger, verantwortungsbewusster als Bewerber, die vielleicht gerade von der Schule kommen", hebt Schmitz hervor.

Auf diesem Wege erhofft sich nun auch Saskia Müller eine Ausbildungsstelle als medizinische Fachangestellte. Die 27-Jährige war verheiratet und nach der Hauptschule ausschließlich Mutter. Seit vergangenem Jahr ist sie allein mit ihren beiden Kindern (8 und 3 Jahre alt). Die positive Erfahrung von Vanessa Schütte macht nun auch ihr Mut, bald in einen Beruf einzusteigen.

Meistgelesen
Die Kraft, die Werte vermittelt
20 Bolzplätze, kleine Helden - das Fußball-Projekt der Bürgerstiftung wird fortgesetzt Die Kraft, die Werte vermittelt
Neueste Artikel
Stadtdechant Frank Heidkamp, Geschäftsführerin Beate Plenkers-Schneider
Unter Menschen
Katholisches Kaffeebüdchen in Fahrt gekommenUnter Menschen
Der Test war positiv
Empfehlung an die Politik: Luegallee im Ist-Zustand erhalten Der Test war positiv
Lärm aussperren
Fördersumme für Schallschutz wurde erhöht Lärm aussperren
Die Trophäe im Blick
EM-Pokal kann am 9. und 10. April auf dem Marktplatz besichtigt werden Die Trophäe im Blick
Zum Thema
Wege verbessern
18 neue Mobilitätsstationen im Stadt-Norden Wege verbessern
Aus dem Ressort