Worringer Platz: „Es wird hier immer schlimmer"

"Jeder Platz verträgt drei Bänke mit Alkoholikern" - so beurteilt Oberbürgermeister Thomas Geisel die aktuelle Situation am Worringer Platz.

 Lärm, Pöbeleien, Alkohol und Drogen: Ralph Thomassen,Inhaber eines Dental-Labors am Worringer Platz, zeigt und erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel die Situation vor Ort.

Lärm, Pöbeleien, Alkohol und Drogen: Ralph Thomassen,Inhaber eines Dental-Labors am Worringer Platz, zeigt und erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel die Situation vor Ort.

Foto: mivi

Die Anwohner und Geschäftsleute können und wollen die Drogenszene am Worringer Platz nicht mehr ertragen. Auch Passanten und wartende Rheinbahnfahrgäste beschweren sich: Von Drogensüchtigen und Alkoholikern sollen sie regelmäßig belästigt werden.

 Die Anwohner, Anlieger und Passanten finden, dass die Situation am Worringer Platz immer schlimmer wird.

Die Anwohner, Anlieger und Passanten finden, dass die Situation am Worringer Platz immer schlimmer wird.

Foto: mivi

Um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, besuchte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Dienstagmittag den Schandfleck nahe des Hauptbahnhofs. Und prompt wurde er von verärgerten Anliegern angesprochen.

Ralph Thomassen, Inhaber eines Dental-Labors am Worringer Platz, berichtet aufgebracht: "Es wird hier immer schlimmer. Bierflaschen werden liegengelassen, Drogen verkauft und konsumiert. Es ist total schmutzig hier, überall liegen Essensreste oder anderer Müll herum. Wir Eigentümer tun alles dafür, dass der Platz schöner wird. Wir renovieren zum Beispiel die Fassaden unserer Gebäude, aber die negative Entwicklung macht alle Bemühungen zunichte."

Der Oberbürgermeister betont, dass er den Ärger der Anlieger verstehen könne. Doch wenn die Langzeitarbeitslosen lediglich auf den Bänken säßen und ihr Bier tränken, sei das keine Ordnungswidrigkeit. "Man kann ja auch nicht einfach die Leute vertreiben. Jeder Platz in Düsseldorf verträgt drei Bänke mit Alkoholikern", sagt er und ergänzt: "Wenn die Situation allerdings Überhand nimmt und Dritte belästigt werden, dann kann das Ordnungsamt natürlich eingreifen und Platzverweise gegen Störer aussprechen."

Eine Frau, die regelmäßig ihre Vormittage auf dem Platz verbringt, kann die Aufregung der Anwohner und Anlieger nicht verstehen. "Wir machen doch nichts. Wir sitzten hier doch nur. Ja, wir trinken hier Bier und süchtig sind wir auch. Aber wo sollen wir denn hin? Indem wir hier hin kommen, geben wir unserem Alltag irgendwie Struktur." Dann fügt sie noch hinzu: Das Ordungsamt verscheuche sie und ihre Bekannten immer vom Platz.

Für Ralph Thomassen und die anderen Anlieger werden auf dem Worringer Platz nicht genug Platzverweise ausgesprochen. Eine Umgestaltung des Platzes schlagen sie vor. Denn auch der Pizza-Pavillion in der Mitte habe keine Besserung der Situation gebracht.

Vorschläge waren unter anderem die Wiederöffnung des seit 20 Jahren gesperrten Fußgängertunnels. "Wenn man in der Unterführung regelmäßige Kunst-Events veranstalten würde, wäre der Platz wieder belebter und vielleicht würde die Drogenszene wegwandern", so Thomassen.

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