Unverzichtbar in der Übergangszeit: Das Zwiebelprinzip

Ob zum Wandern in den Bergen oder zum Spazierengehen um den Unterbacher See: Outdoor-Outfits sind im Alltag angekommen und gebräuchlicher als je zuvor.

Das liegt zum einen daran, dass Outdoor-Kleidung längst nicht mehr nur zweckmäßig ist, sondern auch in modischer Hinsicht überzeugt. Zum anderen ist es eine Reaktion auf das immer unbeständigere Wetter. Moderne Outdoor-Kleidung bietet gute Isolationswerte und speichert zuverlässig Wärme. Damit ähnelt sie der traditionellen Kleidung der Inuit, die ursprünglich aus Tierhäuten und Fellen bestand. Deren Atmungsfähigkeit fällt jedoch denkbar gering aus. Ergo besagt eine Weisheit der Inuit, man solle sich nur so schnell bewegen, dass man nicht schwitzt. Andernfalls ist man schnell durchnässt, was im ewigen Eis tödliche Folgen haben kann. Denn sobald die Wärmeproduktion stoppt, kühlt die Feuchtigkeit den Körper komplett aus. Doch egal, wie gut Kleidung isoliert, vor allem in den Übergangszeiten Frühling und Herbst hat sich das Zwiebelprinzip bewährt, mit dem man flexibel auf Temperaturunterschiede reagieren kann. Wir erläutern die einzelnen Schichten.

Die erste Schicht ist die Unterwäsche. Da sie eng an der Haut anliegt, besteht sie idealerweise aus synthetischen Stoffen. Diese sind atmungsaktiv und leiten Feuchtigkeit durch Transpiration weiter. Somit verhindert sie, dass der Körper auskühlt. Wolle hingegen ist prinzipiell weniger gut geeignet, da sie Feuchtigkeit nicht weiterleitet, sondern speichert.

Die zweite Lage hält die Körperwärme zurück. Auch hier ist essenziell, dass sie weder winddicht, wasserdicht noch wasserabweisend ist. Schließlich soll diese Schicht die beim Transpirieren entstehende Feuchtigkeit nach außen durchlassen. Dies wird durch Materialien wie synthetische Mikrofasern gewährleistet. Bekannt wurden synthetische Mikrofasern durch die US-amerikanische Marke PrimaLoft, die das Material in den 1980er-Jahren für die amerikanischen Streitkräfte herstellte. Diese Schicht kann durchaus auch mehrlagig sein, bleibt dabei aus Funktionssicht dennoch immer die zweite Schicht. Wer falsch schichtet, kreiert eine unangenehme Feuchtedämmung und erreicht somit das Gegenteil dessen, was man beabsichtigt, nämlich angenehm temperiert und trocken zu bleiben. Das erreicht man in der zweiten Schicht beispielsweise mit Fleece-Jacken. Hier wird man nicht nur bei Anbietern von Outdoor-Kleidung fündig, auch traditionsreiche Marken wie Walbusch, die sich nicht nur auf Outdoor-Kleidung konzentrieren, führen ein breites Angebot für Damen und Herren.

Die dritte und letzte Schicht dient dazu, Wind und Wasser abzuhalten. Sie ist die äußerste Schicht und sollte sowohl robust und reißfest als auch atmungsaktiv sein. Diese Eigenschaften bringen zum Beispiel Hardshell-Jacken mit, die heutzutage teils nur einige hundert Gramm wiegen. Gibt es weder Niederschlag noch starken, kühlenden Wind, kann man auf die letzte Schicht getrost verzichten. Flickr 2015-11-01_14-27-09 Torsten Behrens CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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