Schüler aus Itter machen Flüchtlingen die Betten

Die Flüchtlings-Unterkunft an der Itterstraße ist bezugsfertig. Vier Zelte mit Platz für insgesamt 300 Menschen wurden heute mit Hilfe von rund 100 Ehrenamtlern, darunter auch Schülerinnen und Schüler der benachbarten Hauptschule, mit Betten und Matratzen bestückt.

 Dominik, Munir und Felix (v. l.), Schüler aus der 10. Klasse der Katholischen Hauptschule an der Itterstraße, beim Bettenbau in der benachbarten Zeltunterkunft für Flüchtlinge.

Dominik, Munir und Felix (v. l.), Schüler aus der 10. Klasse der Katholischen Hauptschule an der Itterstraße, beim Bettenbau in der benachbarten Zeltunterkunft für Flüchtlinge.

Foto: Stefan Pucks

Im Laufe der Woche ziehen die Flüchtlinge ein.

vor Ort. Überhaupt sei - bei allem Druck, unter der die Stadt angesichts stetig steigender Zahlen von Asylsuchenden stehe - vorrangiges Ziel, dass die Turnhallen nach und nach wieder dem Vereins- und Schulsport zur Verfügung stehen. Lediglich die Sporthalle der Heinrich-Heine-Universität wird bis zum 19. Oktober noch als Unterkunft genutzt.

Jeweils ein Zelt mit Schlafräumen und ein Versorgungszelt bilden an der Itterstraße eine Einheit. Das Versorgungszelt bietet einen Gemeinschaftssaal sowie Wasch- und Duschbereiche und Toilettenräume. Bis Ende Oktober sollen die Zelte, die je nach Witterungsbedingung auch winterfest gemacht werden, als Unterkünfte genutzt werden. Ab Mitte Oktober werden dann die angekündigten Containeranlagen in Betrieb genommen.

Die Aufnahme der Flüchtlinge bleibt für Düsseldorf eine große Herausforderung. Aktuell suchen 3500 Menschen Zuflucht in der Stadt. "Dabei", so Koch, "hat sich der Bedarf im Vergleich zum ersten Halbjahr verdreifacht." Waren es zunächst 150 Flüchtlinge, die Düsseldorf im Monat zugeteilt wurden, sind es inzwischen bis zu 500.

Für etwas Entlastung sorgt die teilweise Wieder-Inbetriebnahme der Asylbewerberunterkunft an der Schanzenstraße, die durch einen Brand in den letzten Wochen unbewohnbar war. "Nach einer gründlichen Überprüfung konnten wir für die Nutzung der ersten und zweiten Etage wieder grünes Licht geben. Dort stehen uns dann 39 Räume wieder zur Verfügung. Zudem haben wir inzwischen 9 Familien mit insgesamt 39 Frauen, Männer und Kinder nach der Evakuierung aus der Schanzenstraße an anderer Stelle mit Wohnraum versorgen können", so Miriam Koch.

Die Schaffung von zusätzlichem günstigen Wohnraum ist auch das Ziel der Flüchtlingsbeauftragten. "Wir haben zusammen mit dem Baudezernat schon Möglichkeiten erörtert, wo das in der Stadt noch geschehen kann, eventuell auch durch die Umwandlung städtischer Bestandsgebäude. Und das auch so, dass man darauf nicht noch Jahre warten muss." Als Beispiel nennt sie die Lacombletstraße.

Auch weitere Zelte wie in Itter sind im Stadtgebiet noch platzierbar, doch hält Koch diese Variante für "Notlösungen" und "der Situation geschuldet". Die wird ihrer Meinung nach vor allem auch auf Bundesebene verschärft. Sie erzählt von einem syrischen Familienvater aus einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft, der seit fünf Monaten auf die Bearbeitung seines Asylantrags wartet. Er habe Geduld, zitiert sie ihn, hier sei es wenigstens sauber und sicher. Dennoch sieht Koch die Behörden in der Pflicht. "Aktuell verzeichnen wir einen Rückstau von rund 200.000 noch nicht bearbeiteten Anfragen. Da muss sich jetzt schnell etwas ändern."

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