ADFC analysiert die Radverkehrsförderung „Ernüchternd“

Rund um anstehende Diskussionen in den Fachauschüssen der Verwaltung hat der ADFC Düsseldorf die Umsetzung der beschlossenen Radverkehrsfördermaßnahmen der Stadt nach eigenen Angaben einer gründlichen Analyse unterzogen. Das Ergebnis des Faktenchecks sei ernüchternd...

Falschparker auf dem Radweg an der Kruppstraße. Noch bis Monatsende fragt ein „Klimatest“ nach fahrrad(un)freundlichen Erfahrungen im Alltag (siehe Kasten).

Foto: ADFC Düsseldorf

Von den angekündigten und versprochenen Maßnahmen der letzten Jahre seien demnach bisher weniger als die Hälfte umgesetzt worden. Viele Projekte verzögerten sich immer wieder und eine verlässliche Planung fehle. „Die Ankündigungen sind groß, die Umsetzung hinkt hinterher“, kritisiert Matthias Pesch vom ADFC Düsseldorf, Team Radpolitik. „Die Stadt muss endlich Taten sprechen lassen und den Ausbau des Radhauptnetzes mit deutlicher Priorität vorantreiben.“

Die Ergebnisse der ADFC-Analyse im Einzelnen:

Mangelhafte Umsetzung: Nicht einmal die Hälfte der angekündigten 80 Maßnahmen wurde bis heute umgesetzt.

Verschiebungen: Der Baubeginn zahlreicher Projekte wurde immer wieder verschoben, wie die Radleitroute 1. Andere, wie ein Radweg Benrather Schlossallee, sind rausgefallen oder fehlen ganz, wie ein Radweg auf der Kö.

Verlässlichkeit / Strategie: Es gibt keine verlässliche Mehrjahresplanung mit Prioritäten und Terminen.

Ungleichverteilung: Die Maßnahmen konzentrieren sich vor allem auf die Innenstadt, während viele Stadtbezirke vernachlässigt werden.

Der ADFC fordert von Politik und Verwaltung:

Mehr Tempo: Die Umsetzung des Radhauptnetzes muss beschleunigt werden.

Verlässliche Planung: Es braucht eine konkrete und verbindliche Planung mit klaren Zeitplänen.

Gleichbehandlung aller Stadtbezirke: Der Ausbau des Radwegenetzes muss in allen Stadtteilen vorangetrieben werden.

Transparenz: Die Bürgerinnen und Bürger müssen besser über den Stand der Umsetzung informiert werden.

„Wir brauchen ein funktionierendes Radwegenetz, um das Klima zu schützen und die Lebensqualität in Düsseldorf zu verbessern“, so Pesch weiter. „Die Politik muss jetzt handeln und die notwendigen Entscheidungen treffen.“