Oberkasseler Schüler gehen auf die Barrikaden

Die Schüler des Comenius-Gymnasiums müssen schon seit Jahren auf Container ausweichen. Jetzt demonstrierten sie für neue Räume.

Oberkasseler Schüler gehen auf die Barrikaden
Foto: Patrick Jansen

"Mehr Raum für Bildung!", fordern die Schüler des Oberkasseler Comenius-Gymnasiums. Ein großer Teil der 1000 Gymnasiasten hat sich auf dem Burgplatz versammelt und demonstriert lautstark dafür, dass die Stadt Düsseldorf ihnen neue Unterrichtsräume baut. Auf gelben Pappschildern tragen die Jugendlichen ihre Botschaften. "Unsere Schule wurde 1970 gebaut und war als Halbtagsgymnasium mit drei bis vier Klassenzügen ausgelegt", klagt Elftklässler Nick Steuber. Gemeinsam mit anderen Mitschülern sammelt er an diesem Tag Unterschriften in der Altstadt.

Viele Klassen müssen für ihren Unterricht in provisorische Container ausweichen. "Gerade im Sommer werden die unglaublich heiß", sagt der 17-Jährige. Seit diesem Schuljahr gibt es gleich fünf neue fünfte Klassen, aber keine zusätzlichen Räume für die Kinder.

"Wir haben zwar eine Mensa, aber keine Aula mehr", erzählt Helena Rosengarten aus der 10. Klasse. In der Aula wurden bisher Abiturklausuren geschrieben. Im vergangenen Schuljahr fanden die dann beispielsweise in einer Kirche statt. "Der Schulhof und die Gänge sind total überfüllt. Man muss sich echt beeilen, damit man pünktlich zur nächsten Unterrichtsstunde zu kommen", berichtet ihre Klassenkameradin Annika Matthey.

Zudem fehlen für den Unterricht entsprechende Fachräume, etwa für die Fächer Musik, Kunst oder Chemie. "Teils müssen wir in den Keller ausweichen. Das ist eigentlich Stauraum und es gibt kaum Tageslicht", ärgert sich Helena Rosengarten. "Die Stadt hat nicht eingehalten, was sie uns versprochen hat", lautet Sebastian Knothes Vorwurf.

Insgesamt gibt es 43 Räume für 21 Klassen der Mittel- und Unterstufe sowie den rund 360 Schülern der Oberstufe. "Das reicht einfach nicht. Die Container waren eine Übergangslösung, das haben wir jetzt drei bis vier Jahre lang genug ertragen", sagt Politik- und Geschichtslehrer Markus Bußmann. Die Stadt soll jetzt handeln und neue Räume bauen. "Was nützt uns eine Schuldenfreiheit, die zu Lasten der Bildung unserer Jugend geht?", fragt sich Valeria Liebermann, stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende.

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