Rund 340 Millionen Euro fließen in die Modernisierung der Rheinbahnflotte Neue Bahnen in schweren Zeiten

Die Rheinbahn beschafft 91 neue Hochflurbahnen, die den Nahverkehr in Düsseldorf attraktiver machen sollen.

 „Hoher Fahrkomfort und optisch überzeugend“ - der Bahnen-Typ „HFx“. Foto: Rheinbahn Düsseldorf

„Hoher Fahrkomfort und optisch überzeugend“ - der Bahnen-Typ „HFx“. Foto: Rheinbahn Düsseldorf

Foto: Rheinbahn Düsseldorf

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hat in seiner Sitzung am Dienstag der Vergabe eines Auftrags über die Lieferung von insgesamt 91 Stadtbahnfahrzeugen der neuen Generation vom Typ HFx zugestimmt. Gleichzeitig wird ein Ersatzteilversorgungsvertrag über 24 Jahre geschlossen. Der Auftrag hat ein Nettovolumen von rund 340 Millionen Euro. Die Auslieferung der Fahrzeuge ist für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen. Sie werden die roten Bahnen aus den 1980er Jahren ersetzen. Da die Beschaffung gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) durchgeführt wird, kann der Hersteller der Fahrzeuge aus - wie es heißt - vergaberechtlichen Gründen erst nach der Gremienentscheidung in Duisburg, die für Ende September angesetzt ist, bekanntgegeben werden.

„Heute ist ein guter Tag für unsere Kunden in Düsseldorf und der Region. Mit dem HFx erhält Düsseldorf tolle, moderne Bahnen, die ebenso durch ihren hohen Fahrkomfort wie optisch im Stadtbild überzeugen werden. Der HFx wird den Nahverkehr in Düsseldorf für die Menschen noch attraktiver machen“, erklärt Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn.

Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb, ergänzt: „Wir haben in den vergangenen Monaten sehr viel Energie in die Konzeption eines gleichzeitig leistungsstarken, technisch ausgereiften und aus Sicht unserer Fahrgäste attraktiven Fahrzeugs investiert. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.“

Die derzeit eingesetzten Hochflur-Bahnen, die auf den Strecken durch den Tunnel Heinrich-Heine-Allee/Hauptbahnhof unterwegs sind, haben mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel. Schon 2015 hatte die Rheinbahn den ersten Nachschub von 59 Bahnen beim Hersteller Bombardier bestellt. Sie sollen die ältesten Fahrzeuge aus den 1970er Jahren ersetzen. Diese Bestellung mit dem internen Titel „HF6“ macht allerdings Probleme, wie die RP berichtete. Wegen schwerer Mängel habe die Rheinbahn die Auslieferung stoppen lassen. Wann die Bahnen kommen – die auch für eine Taktverdichtung auf der U75 gedacht sind –, sei ungewiss.

Die neuen modernen Bahnen sollen auf allen Hochflur-Stadtbahnlinien zum Einsatz kommen. Sie ersetzen die zum Teil 35 Jahre alten rot-weißen Stadtbahnen vom Typ B80-Alu. Dabei unterscheiden sich die Bahnen auffällig von den bekannten Fahrzeugen. Die vollverkleideten Kupplungen in der besonders konstruierten Fahrzeugfront wirken optisch ansprechend, dienen jedoch vor allem dem Schutz von Passanten. Fahrerassistenzsysteme wie etwa elektronische Kollisionswarner lösen im Notfall einen aktiven Bremsvorgang aus, um Unfallfolgen bei einem Zusammenstoß zu minimieren.

178 Fahrgäste finden maximal Platz. Zwei Multifunktionsbereiche bieten Fläche etwa für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrräder. Über induktive Hörschleifen können Fahrgäste mit einem geeigneten Hörgerät alle Durchsagen wahrnehmen. Vier in die Decke eingelassene Monitore gehören ebenso zum Infotainment-Paket wie in den Sitzgruppen verteilte USB-Steckdosen zum Aufladen von Smartphones oder anderen technischen Geräten. Alle Fahrzeuge werden WLAN-fähig sein. Ein besonderes Beleuchtungskonzept sorgt für eine direkte Ausleuchtung der Türbereiche, während die Sitzbereiche indirekt ausgeleuchtet sind. Neben den verbindlich bestellten 91 Fahrzeugen besteht für die Rheinbahn eine Option auf bis zu 42 weitere Fahrzeuge.

Derweil muss sich das Unternehmen wohl auf finanziell harte Zeiten einstellen. Dem Vernehmen nach drohe für das kommende Jahr ein Rekorddefizit von 150 Millionen Euro. Das sei nicht nur Folge der hohen Investitionen und der Taktausweitung, sondern auch der Corona-Pandemie, die im Frühjahr die Fahrgast-Zahl einbrechen ließ. Besondere Sorge, machten dem Unternehmen die Abonnenten. Viele Firmen könnten noch länger im Home Office bleiben – und würden möglicherweise die Dauerkarten für die Beschäftigten kündigen.

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