Kita-Ausbau geht weiter - es fehlt jedoch Personal Erziehungs-Lücke

Die Stadt treibt den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kita-Kinder voran. Mitte 2023 sollen es mehr als 29.000 sein, 100 mehr als aktuell. Zudem sollen bis Juli kommenden Jahres 13 neue Tageseinrichtungen entstehen. Geplant sind 220 zusätzliche U3- sowie 402 neue Ü3-Plätze. Jedoch - es fehlt an Betreuungspersonal.

 Kitaplätze-Ausbau weiter in Planung: Die Kindertagesstätte Kaldenberger Straße in Holthausen wird erweitert, erhält einen Anbau, der zukünftig als Familienzentrum genutzt wird. Jetzt wurde dafür der Grundstein gelegt.

Kitaplätze-Ausbau weiter in Planung: Die Kindertagesstätte Kaldenberger Straße in Holthausen wird erweitert, erhält einen Anbau, der zukünftig als Familienzentrum genutzt wird. Jetzt wurde dafür der Grundstein gelegt.

Foto: Fourmove Architekten PartGmbB

Für Kinder unter drei Jahren gibt es nach der vorgelegten Planung zum 31. Juli 2023 insgesamt 9.886 Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen und der Tagespflege. Damit stehe für 53,8 Prozent der betreffenden Kinder ein Betreuungsplatz zur Verfügung. Für Kinder ab drei Jahren würden 19.472 Plätze bereit gestellt, was einer Versorgungsquote von 103,2 Prozent entspräche. „Das bedeutet jedoch nicht, dass für jedes Kind ein Platz im unmittelbaren Wohnumfeld verfügbar ist“, sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Kita-Planer Thomas Klein wird konkreter: „In dicht besiedelten innerstädtischen Vierteln, wie etwa in Unterbilk, Flingern-Nord oder Düsseltal, werden Eltern weiterhin von Engpässen betroffen sein.“

Zum entscheidenden Faktor für den erfolgreichen Platzausbau werde zunehmend die Suche nach qualifiziertem Personal. „Alle Träger haben aktuell Schwierigkeiten, ausreichend Betreuung für den Betrieb neuer Kitas zu finden“, sagt Jugendamtsleiter Stefan Glaremin. Ein Problem, dass beileibe nicht nur in Düsseldorf, sondern bundesweit bestehe. „Wir werden hier eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Träger brauchen, denn zusätzliches Personal ist auch notwendig, um die Sicherung und die gewünschte Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung - etwa auch bei der Inklusion -  zu gewährleisten.“

Burkhard Hintzsche verweist in diesem Zusammenhang kurz auf das gängige Berufsbild der Branche - „anstrengend, schlecht bezahlt.“ Der Personal-Sachstand beim Jugendamt, der sich allerdings zu weniger als einem Drittel auf den Bereich Kitas bezieht, zeigt, das aktuell 478 Stellen vakant sind, im Schnitt aber lediglich 122 nachbesetzt werden.

Die Stadt sucht also. Rund 1400 Euro im dritten und letzten Ausbildungsjahr sind drin. Glaremin: „Ich kann mir zudem gut vorstellen, in anderen Berufsgruppen mittels Umschulung qualifiziertes Personal für Düsseldorfs Kitas zu finden.“ Bis Ende Juni will man einen Maßnahmenkatalog für das erfolgreiche Anwerben von BetreuerInnen vorlegen - um die personelle „Erziehungs-Lücke“ in Düsseldorf möglichst schnell zu schließen.

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