Vom anderen Ufer - Die rechtsrheinische Kolumne fürs Linksrheinische 105 Pfützen und ein Venetienplatz

Wenn wir Oberkassel so vom anderen Rheinufer betrachten, dann erscheint uns die Sitzung der Bezirksvertretung 4 sehr häufig wie ein Ort der Glückseligkeit. Eigentlich nur Luxus-Probleme, die dort die Stadtteilpolitik bewegen.

Vom anderen Ufer - Die rechtsrheinische Kolumne fürs Linksrheinische: 105 Pfützen und ein Venetienplatz
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Da wäre etwa die beleuchtete Jogging-Strecke am Rhein. Die schürte unseren Flingeraner Sozial-Neid bei ihrer Eröffnung. Aber jetzt? Kaum geht der Stadt das Geld aus, erreichen die Oberkasseler den Laufboden der Tatsachen.

"Ich habe über 105 Pfützen gezählt", sagt der Linke Georg "Niki" Blanchard. Bei Regenwetter, versteht sich. Das ist am Flinger Broich seit 50 Jahren nicht anders.
Jetzt gilt das Laufen im Gelände ja eigentlich als Trendsport. "Trail Running" heißt das dann auf Neudeutsch. Aber das Motto der linksrheinischen Jogger ist doch eher "Pfützenfrei und Spaß dabei".

Die Schlaglöcher müssen weg. Da ist man sich in der Bezirksvertretung 4 über alle Fraktionen hinweg einig. Weil sparsame Stadtteilpolitiker aber das Geld nicht zum Fenster hinaus werfen, einigt man sich auf "reparieren" statt sanieren.

Für CDU-Mann Sven Holly der Moment, den Slogan des Nachmittags herauszugeben: "Hört sich an wie die Veranstaltung 'Herz für die Joggingstrecke'".

Von einem ganz anderen Luxus erfahren wir eher nebenbei und relativ unpolitisch. Hätten Sie es gewusst? Das linksrheinische Düsseldorf hat die höchste Prinzessinnen-Dichte der Landeshauptstadt. Zumindest in Sachen Winter-Brauchtum.

Aus seriöser Quelle erfahren wir: Mindestens zehn ehemalige Venetien leben im Stadtbezirk 4. Die Damen mit der Vereinsfarbe Pink (das hat nichts mit der neuen Optik der FDP zu tun) sind in Teilen auch schwarz (politisch) aber nicht alle sind sich grün. Doch das ist eine andere Geschichte.

Wir finden allerdings: Das Alleinstellungsmerkmal der höchsten Venetien-Dichte im Stadtbezirk 4 wird nicht ausreichend vermarktet.

In einer der nächsten Bezirksvertretungs-Sitzungen erwarten wir ein klares Bekenntnis der Stadtteilpolitiker zum "Venetien-Stadtteil". Wie das aussehen könnte?
Zum Beispiel ein "Platz der Venetien" im neuen Belsenpark. Mit pinkfarbenen Sitzbänken und Apfelbäumen der Sorte Pink Lady.

Einen Pink Monday im neuen Schwimmbad, an dem alle mit der entsprechend pinken Badekleidung freien Eintritt haben.

Oder das Wasser des Barbarossa-Brunnens wird am 11.11. eines jeden Jahres pink gefärbt.

Ist doch irgendwie schön, wenn man sich mit solchen Luxus-Problemen befassen darf...

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