Disco-Finne darf nicht mit nach Sandhausen

Die Fortuna steckt tief im sportlichen Schlamassel, und jetzt kommen auch noch unappetitliche Nebengeräusche hinzu.

 Joel Pohjanpalo auf den Knien - der Finne erlebte keine gute Woche, muss sich jetzt nach Nachtschwärmerei und U23-Verbannung neu beweisen.

Joel Pohjanpalo auf den Knien - der Finne erlebte keine gute Woche, muss sich jetzt nach Nachtschwärmerei und U23-Verbannung neu beweisen.

Foto: Horstmüller

So stellte der Zweitligist seinen Stürmer Joel Pohjanpalo "aus disziplinarischen Gründen" vom Trainings- und Spielbetrieb der Profimannschaft für eine Woche frei, zur Begegnung beim SV Sandhausen am Samstag (13 Uhr, Hardtwald-Stadion) darf "Jolle" nicht mitfahren. Zudem muss Pohjanpalo eine Geldstrafe "in empfindlicher Höhe" zahlen, schätzungsweise 15.000 Euro.

Der 21-Jährige war am Freitagabend nach dem 0:1 gegen den Karlsruher SC in der Disko "Rudas Studios" im Düsseldorfer Medienhafen unterwegs, feierte dort angeblich bis 3 Uhr nachts. Obwohl Pohjanpalo gegen Karlsruhe nicht einmal eingewechselt wurde, habe er "durch sein Verhalten dem Verein und seinen Mannschaftskollegen geschadet", sagte Manager Rachid Azzouzi.

Es spricht viel dafür, dass die Geschäftsführung des Szenelokals auch dadurch zum viel diskutierten "Hausverbot" für alle Fortuna-Profis motiviert wurde. Schließlich wurde eine entsprechende Mitteilung mit der Begründung "charakterloses Gekicke" in der Nacht nach der Pleite gegen den KSC veröffentlicht. Nächtlicher Ausgang ist an sich für die Verantwortlichen auch kein Problem, aber es gebe eben Situationen im Leben eines Profisportlers, "in denen man sensibler sein muss", sagte Rachid Azzouzi.

Pohjanpalo zeigte sich reuig, entschuldigte sich persönlich bei Trainer und Mannschaft: "Mein Verhalten gegenüber dem Verein und allen Fans tut mir sehr. Ich habe einen Fehler gemacht und dafür stehe ich jetzt gerade." Leicht gemacht haben sich die Verantwortlichen die Bestrafung sicherlich nicht. Denn aktuell plagen sich die offensiven Stammkräfte Kerem Demirbay und Sercan Sararer mit muskulären Problemen, möglicherweise braucht Trainer Marco Kurz zum Spiel am Samstag in Sandhausen Alternativen im Angriff.

Die Tabellensituation ist nach drei Pleiten in der vergangenen Woche bedrohlich. Relegationsplatz 16! "Die vergangene Woche hat uns schon sehr weh getan", sagt Azzouzi. Etwas Gutes kann die ganze Diskoaffäre doch noch haben: Beweist sich Pohjanpalo in der Reserve, dürfte er seine zweite Chance verdient haben. Was auch für seine Kollegen gilt, denn für den möglichen Klassenerhalt haben sich die Diskobetreiber etwas Besonderes einfallen lassen: "Falls sie es schaffen sollten, würden wir eine große Party feiern. Die Lokalität und die Getränke würden wir dann für die Fortuna-Profis sponsern."

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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