1. Familie

Geteiltes Leid...

Geteiltes Leid...

Marcel (13) verändert sich plötzlich aus Sicht der Mutter. Er bekommt massive Probleme in der Schule.

Es gab bereits den zweiten Tadel, und die Noten befinden sich auf Talfahrt. Sein Verhalten ist respektlos und provozierend. Die Mutter weiß sich kaum noch einen Rat und wendet sich hilfesuchend an die Beratungsstelle der AWO in Eller.

Sie beschreibt ihren Jungen als selbstbewusst und arrogant. Er sei sehr schlagfähig und treffe sie mit seinen Äußerungen und Vorwürfen oft bis ins Mark. " Er ist genauso wie sein Vater" ist eine ihrer Aussagen. Von diesem Vater hat sie schon vor vielen Jahren getrennt uns ist mittlerweile auch geschieden.

Der Sohn besucht seinen Vater regelmäßig. Zwischen den Eltern gibt es losen Kontakt, der von der Mutter als entspannt beschrieben wird. "Eigentlich verstehen wir uns besser als früher" sagt sie, aber mit den Problemen des Sohnes fühlt sie sich allein gelassen. "Wenn er bei ihm ist, kann er machen, was er will.

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Der Vater will seine Ruhe haben und lässt sich vieles Gefallen", wirft sie ihm vor. Sie selbst hat seit drei Jahren einen neuen Lebenspartner, mit dem sie seit einem Jahr zusammen lebt. Dieser arbeitet viel und spät und sie will ihn aus der Erziehung raushalten. So erlebt sie sich alleine mit der Verantwortung und den Auseinandersetzungen mit Marcel. Sie ist erschöpft und ihre Nerven liegen blank.

"Ich merke wie angespannt ich auf Marcel reagiere und auch kaum noch Geduld habe. Es braucht nicht viel und werde laut. Auch habe ich große Sorgen, dass er kriminell, drogenabhängig etc. werden könnte" All das schildert die Mutter bei ihrem ersten Besuch in unserer Beratungsstelle. Für den nächsten Termin bitte ich sie, ihren Lebensgefährten mitzubringen. Beide erscheinen und der Mann schildert sein entspanntes Verhältnis zu Marcel.

Gerne würde er mehr mit dem Jungen unternehmen und auch andere Aufgaben übernehmen. "Aber Du lässt mich ja nicht und musst alles selber regeln." Die Mutter ist überrascht. Nach der Trennung vom Vater hat sie gelernt alles alleine für Marcel zu regeln und zu entscheiden. Nun einen Teil davon abzugeben an jemanden, der das wirklich will, ist gar nicht so einfach. Behutsam lässt sie sich darauf ein, dass nun ihr Partner sich um die Schulaufgaben kümmern will.

Bei einem der nächsten Treffen berichten beide, dass es mit der Schule besser läuft. Der Mann checkt mit Marcel die Hausaufgaben und auch wöchentlichen Schulberichte. Zur Fortuna sind sie auch schon gemeinsam gefahren. Leider mal wieder verloren… na ja.

Wenn es mal Stress mit der Schule gibt, reagiert er ruhiger und entspannter, kann aber auch mal klare Grenzen setzen. Die Mutter ist nicht mehr so angespannt. Insgesamt dreht sich bei unseren gemeinsamen Gesprächen das Interesse weg von Marcel und hin zur ihrer Partnerschaft. Dieser Prozess dauert an und im Gegenzug läuft es mit Marcel stetig besser.