Schüler beschäftigen sich mit Stolpersteinen Gedenk-Rallye

Die Klasse 10a der Städtischen Dieter-Forte-Gesamtschule setzte sich unlängst auf ganz eigene interaktive Weise mit der Frage nach dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf auseinander.

 Stele für Hilarius Gilges am Rheinufer. DFG

Stele für Hilarius Gilges am Rheinufer. DFG

Foto: Noethen

In einer Stadtrallye in Kleingruppen erkundeten die 19 Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihres Lehrers für Gesellschaftslehre, Wolfgang A. Noethen, die Düsseldorfer Altstadt und Teile der Stadtmitte auf der Suche nach Orten des Gedenkens. So mussten die Gruppen etwa ausgewählte Stolpersteine finden, mit denen auf Initiative des Künstlers Gunter Demnig auch in Düsseldorf an die Opfer des Nationalsozialismus, deren Schicksal, Deportation und Ermordung erinnert wird.

In einer Art Memory sollten sodann die Biografien zugeordnet und sortiert werden. Aber auch andere Orte des Gedenkens, wie etwa der Gedenkstein der in der Pogromnacht 1938 zerstörten größten Düsseldorfer Synagoge oder die Stele zum Gedenken an den von den Nationalsozialisten ermordeten farbigen Düsseldorfer Stepptänzer Hilarius Gilges sollten nach Noethens Konzeption gefunden werden.

Neben der Beantwortung zahlreicher Fragen rund um das Thema bestand zudem eine Aufgabe darin, per Mobiltelefon von den jeweiligen Gedenkorten ein Foto an den Lehrer zu senden und sich zwischendurch immer wieder – ganz im Stile eines Geocaching – als gesamte Klasse an bestimmten Orten zum Austausch zu treffen. Bei diesem wurden dann diverse positive Erfahrungen deutlich, so kam es unter anderem mehrfach zu anregenden Gesprächen der Schülerinnen und Schüler mit Anwohnern der Häuser, vor denen Stolpersteine verlegt wurden.

Ursprünglich war der Unterrichtsgang als Abschluss eines Projektes der Dieter-Forte-Gesamtschule in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte der Stadt Düsseldorf gedacht gewesen, sich mit den Ereignissen und dem Gedenken zur Pogromnacht in Düsseldorf auseinanderzusetzen. Obwohl das Projekt und die Präsentation im Plenarsaal des Rathauses wegen der Pandemiebestimmungen entfiel, entschied sich Lehrer Noethen dennoch, Teile des Projektes durchzuführen und wurde hierbei auch von der Leiterin der Bildungsarbeit der Mahn- und Gedenkstätte, Anna Schlieck, beraten und unterstützt. Schlieck betonte zudem, dass die Kooperation mit der Gesamtschule auf das kommende Jahr ausgeweitet werden soll. Noethen bekräftigte indes, die erfolgreiche Aktion auch mit anderen Klassen wiederholen zu wollen.

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