Kröten wandern jetzt

Bei Nachttemperaturen von circa acht Grad Celsius suchen die meisten Amphibien, ihre Laichgewässer auf.

Mit Beginn der Krötenwanderung werden ab sofort der Dernbuschweg in Gerresheim komplett und der Bauenhäuser Weg zwischen Am Bauenhaus und Gut Wolfsaap abends ab 19 Uhr bis zum darauf folgenden Morgen um 7 Uhr gesperrt. Dies teilt die Untere Landschaftsbehörde beim Gartenamt der Stadt mit. Durch die Sperrung sollen allzu große Verluste unter den Tieren vermieden werden. Die Sperrung in den Nächten läuft voraussichtlich bis Ende März.

Durch die Temperaturschwankungen und die zurzeit immer wieder auftretenden Nachtfröste wurde die einsetzende Amphibienwanderung immer wieder unterbrochen. Doch nun zeigen die Zahlen, der an den Schutzzäunen eingesammelten Kröten, dass die Wanderung zu den Laichgewässern begonnen hat.

Hintergrund ist, dass die heimischen Kröten-, Frosch-, und Molcharten zum Laichen immer die gleichen Gewässer aufsuchen — nämlich die, in denen sie aufgewachsen sind. Die zu den Laichplätzen strebenden Tiere benutzen dabei traditionelle Wanderwege. Sie sind besonders in den Dämmerungs- und Nachtstunden stark frequentiert. Die Sicherung dieser Laichwanderwege ist eine wesentliche Aufgabe des Amphibienschutzes. Bis zu 10.000 Amphibien queren die gesperrten Straßen.

Nicht an allen Stellen können diese Wanderwege durch Sperrungen gesichert werden. Wo eine Straßensperrung nicht möglich ist, wurden deshalb von den Mitarbeitern der Landschaftspflegestation Hexhof Amphibienschutzzäune errichtet oder Amphibien-Hinweisschilder angebracht. Entlang der grünen, kniehohen Zäune sind zum Teil alle 10 Meter Fangeimer im Boden eingelassen, die täglich kontrolliert werden. Die so eingefangenen Amphibien werden von den Helfern sicher auf der gegenüberliegenden Straßenseite abgesetzt, damit sie ihre Wanderung fortsetzen können.

So wurde zum Beispiel in Himmelgeist entlang des Kölner Weges ein Fangzaun aufgebaut. Die Betreuung übernehmen ehrenamtliche Helfer aus der Nachbarschaft, die von den Mitarbeitern der Landschaftspflegestation unterwiesen worden sind. Ganzjährig werden darüber hinaus durch die Mitarbeiter der Landschaftspflegestation zum Schutz der Kröten, Frösche und Molche Gewässer unterhalten und Ersatzlaichplätze geschaffen.

Die Lurche setzen ihren Laich im Wasser flacher Teiche, Tümpel und Gräben ab. Nach einiger Zeit schlüpfen daraus kiemenatmende Kaulquappen, die bis zur Umwandlung im Wasser leben. Danach verlassen sie als Jungtiere ihre Geburtsstätte und führen im Sommer ein verborgenes Landleben, wo sie sich von Insekten, Schnecken, Würmern und Spinnen ernähren.

Die Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde beim Gartenamt der Stadt bitten die Bevölkerung bei ihren Spaziergängen in Wald und Flur laichende Tiere nicht einzufangen. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es, wildlebende Tiere mutwillig zu beunruhigen, sie ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Diese Ordnungswidrigkeiten können mit Geldbußen geahndet werden.

Mehr Informationen zum Thema Amphibienschutz gibt es bei der Landschaftspflegestation Hexhof unter Telefon 210 30 76.

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