Für Geschichts-Reportage mit Guido Knopp: phoenix sucht Zeitzeugen des RAF-Terrors im Rheinland

In der Hochphase des RAF-Terrors war das Rheinland mehrfach Ort von Anschlägen und Angriffen auf hohe Repräsentanten von Staat und Wirtschaft.

Bei der Entführung von Hanns Martin Schleyer im September 1977 in Köln werden vier seiner Begleiter erschossen. Sechs Wochen später wird der damalige Arbeitgeberpräsident von seinen Entführern getötet.

Am 10. Oktober 1986 ermorden Mitglieder der Rote Armee Fraktion Gerold von Braunmühl, den Leiter der Politischen Abteilung im Auswärtigen Amt, vor seinem Haus in Bonn-Ippendorf. Knapp zwei Jahre später, am 20. September 1988, scheitert ein Anschlag auf Finanzstaatssekretär Hans Tietmeyer in Bad Godesberg ebenso wie im Juli 1990 ein Sprengstoffanschlag auf Innenstaatssekretär Hans Neusel in Bonn.

Eines der letzten Opfer des RAF-Terrors ist Detlev Karsten Rohwedder. Scharfschützen ermorden den Treuhand-Chef am 1. April 1991 in seinem Haus in Düsseldorf-Oberkassel.

Für eine Reportage mit dem bekannten Fernseh-Historiker Guido Knopp sucht der Bonner Fernsehsender phoenix Zeitzeugen des RAF-Terrors. "Wir suchen Menschen, die entweder unmittelbar betroffen waren oder zu Augenzeugen der RAF-Anschläge im Rheinland wurden ", so Jean-Christoph Caron, der das Filmprojekt bei phoenix leitet. "Das können Betroffene sein und Hinterbliebene, aber auch ehemalige Fahnder und Ministeriumsmitarbeiter."

phoenix beschäftigt sich in einem Jahresschwerpunkt vor allem mit den offenen Fragen des RAF-Terrors und begibt sich dabei mit Moderator Guido Knopp auf historische Spurensuche an einstige Tatorte.

2016 jähren sich zahlreiche bedeutende Ereignisse in der Geschichte der Linksterroristen, wie etwa die Ermordung Rohwedders vor 25 Jahren, der Selbstmord Ulrike Meinhofs vor 40 Jahren, die Ermordung Gerold von Braunmühls vor 30 Jahren oder die Verabschiedung der Anti-Terrorgesetze vor 40 Jahren. "Wir sind sicher, dass hier im Rheinland noch viele Menschen leben, die als Zeitzeugen wertvolle Erinnerungen und Hinweise zu den damaligen Aktivitäten der RAF in der Region für uns haben", so Jean-Christoph Caron.

Zu erreichen ist der Sender unter Telefon 01802 - 8217 oder per Mail unter info@phoenix.de.

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