Gesundheitskarte für Flüchtlinge

Die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge wird jetzt auch in Düsseldorf eingeführt. Ab 1. April können Flüchtlinge, die in der Landeshauptstadt leben, im Krankheitsfall mit ihrer Karte eine Arztpraxis aufsuchen.

 Stellvertretend für alle Flüchtlinge nahmen Aischa Chikh Mousa und Mostafa Chikh Moussa mit ihren beiden Kindern Rojan und Rashidousa ihre Gesundheitskarten im Empfang. Mit dabei: Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) sowie Landesgesßundheitsministerin Barbara Steffens (2. v. r.). Familie Chikh Mousa ist im September letzten Jahres mit ihren zwei Kindern von Syrien nach Deutschland geflüchtet.

Stellvertretend für alle Flüchtlinge nahmen Aischa Chikh Mousa und Mostafa Chikh Moussa mit ihren beiden Kindern Rojan und Rashidousa ihre Gesundheitskarten im Empfang. Mit dabei: Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) sowie Landesgesßundheitsministerin Barbara Steffens (2. v. r.). Familie Chikh Mousa ist im September letzten Jahres mit ihren zwei Kindern von Syrien nach Deutschland geflüchtet.

Foto: Stadt

Das Kartenverfahren löst das bisherige Krankenscheinverfahren des Amtes für soziale Sicherung und Integration ab. Mit der Übertragung dieser Aufgabe an die AOK Rheinland/Hamburg und der Einbindung in bestehende elektronische Gesundheitskartensysteme gelingt in Düsseldorf auf diesem Weg ein weiterer richtungsweisender Schritt. Ziel war und ist, eine professionelle, effiziente und effektive Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge zu schaffen.

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens erklärte anlässlich der Übergabe der ersten Gesundheitskarten in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft: „Dass die Stadt Düsseldorf sich für den Einsatz der Gesundheitskarte (eGK) für Flüchtlinge entschieden hat, freut mich als Gesundheitsministerin sehr. Denn es ist gut, wenn Flüchtlinge wie jeder andere Mensch in Deutschland direkt zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen können, wenn sie Schmerzen haben oder krank sind.“ Dies sei aus rein gesundheitspolitischer und humanitärer Sicht, aber auch unter finanziellen Gesichtspunkten wichtig. „Denn unnötige Wartezeiten können den Krankheitsverlauf verschlechtern und damit am Ende auch die Kosten einer Behandlung erhöhen.“

Durch Düsseldorf und die anderen Kommunen, die sich bereits für die eGK entschieden haben, erhält bereits jeder dritte Flüchtling in Nordrhein-Westfalen eine Gesundheitskarte.

Neben der Behandlung von Erkrankungen werden auch Schutzimpfungen durchgeführt. Zur Verhütung und Früherkennung von Krankheiten werden die medizinisch gebotenen Vorsorgeuntersuchungen erbracht. Jeder Flüchtling bekommt seine eigene Gesundheitskarte, auch Kinder.

In einem ersten Schritt wurden rund 4.000 Gesundheitskarten an Flüchtlinge in Düsseldorf verschickt. Hierbei handelt es sich um Flüchtlinge aus dem Bestand der AsylbLG-Berechtigten, die zum 1. April von dem bisherigen Krankenscheinsystem in das neue System wechseln. Im Weiteren werden auch alle neu zugewiesenen Flüchtlinge bei der AOK Rheinland/Hamburg angemeldet. Die Kosten der Gesundheitsversorgung erstattet die Stadt Düsseldorf der AOK Rheinland/Hamburg.

Die Krankenkasse hat viele Aktionen gestartet, um Flüchtlinge auf die neue elektronische Gesundheitskarte aufmerksam zu machen. Beispielsweise gibt es Merkblätter in unterschiedlichen Sprachen (unter anderem in Arabisch oder Französisch). Alle professionellen und ehrenamtlichen Kräfte, die Flüchtlinge betreuen, konnten zwischenzeitlich Informationsveranstaltungen besuchen. Alle Leistungserbringer, wie zum Beispiel Arztpraxen, Apotheken, Sanitätshäuser, Therapeutinnen und Therapeuten, wurden über ihre Verbände ausführlich informiert.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche freut sich sehr über das neue Verfahren und die Kooperation mit der AOK Rheinland/Hamburg: „Ich begrüße diese neue zeitgemäßere Form der Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und erhoffe mir davon eine spürbare Entlastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Und Günter Wältermann, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg, ergänzt: „Die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir begrüßen es daher, dass wir in NRW eine flächendeckende Regelung gefunden haben. Dies ist eine erste Maßnahme zur Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft.“

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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