Schausteller sichern Kö-Karneval - nachhaltig? Das Aufatmen
Der Schock wich schnell dem Aufatmen. Gefühls-Achterbahn für Düsseldorfs Jecken. Während es Ende vergangener Woche noch nach dem Aus für den Straßenkarneval auf der Kö 2024 aussah, kam schnell Entwarnung. Doch ist der Narrentrubel nachhaltig gesichert?
Teure Sicherheitsauflagen, davongaloppierende Energiekosten, wenig Erlöse aus den Budenverkäufen - vor allem mit diesen Aspekten begründete das Comitee Düsseldorfer Karneval (CC) die Absage des Kö-Karnevals für den 11. Februar 2024. 30 Jahre lang hatte das CC die traditionelle Jecken-Sause veranstaltet. Nun hatten sich 60.000 Euro Verluste angesammelt, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Die Stadt „bedauerte“ die Entscheidung, die offenbar schon im Mai gefallen war, wies aber auf laufende Gespräche für Alternativen und noch nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten hin. „Der ersatzlose Wegfall des traditionsreichen Kö-Treibens ist keine Option für uns“, so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. Zu Wochenbeginn präsentierte er dann zunächst eine Lösung: Der Düsseldorfer Schaustellerverband - schon vor über 30 Jahren für den Kö-Karneval verantwortlich - übernimmt für 2024 die Organisation. Schaustellerchef Oliver Wilmering: „Als wir Schausteller vom Aus für das Kö-Treiben hörten, fühlten wir uns direkt in der Pflicht, diese Tradition fortzusetzen. Wir werden nun in Absprache mit der Stadt das konkrete Konzept zum Kö-Treiben 2024 ausarbeiten.
CDU-Fraktionschef Rolf Tups begrüßt den Schritt: „Damit ist die Publikumsattraktion auf der Königsallee gerettet. Oliver Wilmering und sein Team sind mit ihrer Veranstaltungserfahrung Garanten für ein tolles Familienfest im Straßenkarneval 2024. Wir hoffen, dass sich auch das CC an der Initiative beteiligt.“
Trotz des Einspringens der Schausteller seien städtische Mittel jedoch unerlässlich, um die langfristige Sicherung des Kö-Treibens zu gewährleisten, so ergänzt die SPD-Ratsfraktion. Im gestrigen Ausschuss für Allgemeine Verwaltungsorganisation sei daher ein Haushaltsantrag gestellt worden. Inhalt: Auch langfristig die Fortführung des Kö-Treibens durch Mittel in Höhe von jährlich 60.000 Euro sichern.
„Das Jeckentreffen auf der Kö ist ein Herzstück des Düsseldorfer Brauchtums. Es prägt maßgeblich unseren Karneval und das weit über die Stadtgrenzen hinaus. Wir wollen sicherstellen, dass wir auch über das kommende Jahr hinaus weiterhin gemeinsam feiern können“, betont Tobias Kühbacher, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.