In Eller wird „sauber“ gesprayt

In der Unterführung an der Vennhauser Allee in Höhe der S-Bahn-Haltestelle Eller wurden vor einem halben Jahr die Betonwände im Rahmen eines Streetart-Projekts der Stadt für Graffiti-Sprayer zur Verfügung gestellt.

 Vor buntem Hintergrund: Joe Henning (l.) Britta Kollmann (2. v. l., betreut die Sprayer auch vor Ort) und Anne Karategin (r.) vom verein „Verbunt“ mit Marianne Schirge (m.) und Karin Rauers vom Kulturamt. Foto MiVi

Vor buntem Hintergrund: Joe Henning (l.) Britta Kollmann (2. v. l., betreut die Sprayer auch vor Ort) und Anne Karategin (r.) vom verein „Verbunt“ mit Marianne Schirge (m.) und Karin Rauers vom Kulturamt. Foto MiVi

Marianne Schirge, Leiterin des Kulturamts und der Verein "Verbunt - Jugendkunst Düsseldorf" ziehen eine erste Bilanz.

gelber Affe, ein orangener Roboter, ein Porträt in dunklen Farben und bunte Schriftzüge: Seitdem die Unterführung an der Vennhauser Allee im vergangenen Oktober für Graffiti-Sprayer freigegeben wurde, nutzen viele Künstler die legale Möglichkeit, ihr Talent auszuleben und ihre gesprayten Bilder der Öffentlichkeit zu zeigen.

Auf einer Fläche von über 3000 Quadratmetern hatte das Kulturamt für Kinder, Jugendliche und auch junge Erwachsene eine "Hall of Fame" erschaffen. Der Begriff bezeichnet in der Graffitiszene eine legal bemalbare Wand. Joe Henning, Vorstand des Vereins Verbunt, ist mit der Resonanz zufrieden und erklärt das Prinzip: "Wir hatten hier in den sechs Monaten bestimmt schon rund 300 Künstler. Die Hall of Fame beruht darauf, dass Künstler die Werke von anderen überstreichen dürfen und ihr eigenes Bild an dieser Stelle hin sprayen. Ein Motiv, das technisch und künstlerisch in Augen der anderen Sprayer nicht gelungen ist, wird dann meist zügig ersetzt. Ein sehr gutes Graffiti bleibt dagegen meist lange an der Wand".

Das Projekt soll es den Künstlern ermöglichen großformatige und konzeptionell erarbeitete Graffiti in Ruhe an die Wand zu bringen. Bei illegalen, nächtlichen Aktionen sei so etwas nicht möglich, da der Sprayer immer erwischt werden könnte und weglaufen müsse, so Henning weiter.

Auch die Anwohner sind laut Marianne Schirge mit der neuen Nutzung der Unterführung zufrieden: "Die vielen verschiedenen Motive und Farben bringen mehr Leben in den Tunnel und die Straße. Vorher war alles grau und trist". Obwohl regelmäßig Sprayer mit unzähligen Farbdosen in die Unterführung kommen, ist es dort sauber. Denn wer dort sprayen möchte, muss einige Regeln beachten: Müll bzw. leere Farbdosen dürfen nicht liegen gelassen werden, andere Sprayer und Passanten müssen respektvoll behandelt werden und der Verkehr darf nicht gestört werden.

Da bei gutem Wetter der Andrang sehr groß ist, wünscht sich der Verein weitere Orte, die von Graffiti-Künstlern genutzt werden können.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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