Born in the USA Gayle Tufts im Savoy Theater

Am 4. November tritt die in Deutschland lebende amerikanische Entertainerin Gayle Tufts mit ihrem Soloprogramm "American Woman" im Savoy Theater auf.

 Gayle Tufts

Gayle Tufts

Foto: Robert Recker

"American Woman: How I lost my Heimat and found my Zuhause" — so heißt das im vergangenen Sommer erschienene Buch der amerikanischen Autorin, Sängerin und Performerin Gayle Tufts. Mit scharfem Blick, aber auch humorvoll und feinfühlig beobachtet die 58-Jährige ihr Leben in Deutschland, aber auch ihre alte Heimat.
Sie schildert Alltag und Angewohnheiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, erzählt vom Heimweh nach dem New York der 1980er-Jahre, vom wiedererwachten politischen Engagement angesichts der Präsidentschaftswahl und warum sie im November 2017 die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat. Ein langer Prozess sei das gewesen, erinnert sie sich. Die Düsseldorfer dürfen sich auf ihr gleichnamiges neues Bühnenprogramm freuen — es basiert auf ihrem Buch und ist eine unterhaltsame und gleichermaßen informative Liebeserklärung an beide Seiten, die USA und Deutschland — sie mischt Geschichten aus dem Buch mit Musik und Comedy. "Ich gehe auch dorthin, wo es wirklich deutsch wird, zum Beispiel erzähle ich von meiner Nacht mit Florian Silbereisen", so die Künstlerin.

Gayle Tufts kommt übrigens sehr gern nach Düsseldorf, spielt sie doch seit Jahren mit großem Erfolg in der Landeshauptstadt. "Die Atmosphäre im Savoy Theater ist einzigartig: leichter Duft von frischem Popcorn — vom Kino im Keller — die besten Techniker und die beste Betreuung. Das Theater ist ja selbst ein altes Kino, mit ganz viel Charme und wunderbarer Atmosphäre. Das Düsseldorfer Publikum ist neugierig und treu, hört konzentriert zu und ist begeisterungsfähig, die ideale Mischung", sagt sie. Besonders gut gefällt es ihr auch, dass in ihrem Lieblingshotel alle Zimmer nach Künstlern benannt sind, eins davon sogar nach ihr. "Das gibt es nur in Düsseldorf", freut sie sich. Ein schneller Bummel über die Kö und vor allem immer wieder Besuche in den tollen Museen gehören für sie zu einem Auftritt in der Stadt dazu.

Seit inzwischen mehr als 25 Jahren baut Gayle Tufts Brücken zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat, ein völkerverbindender Spagat. Frech und funny, intelligent, informativ und in diesen Zeiten wichtiger denn je. Wer sind die Menschen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Lebt er noch, der American Dream? Was hat Frischluft mit der Tagesschau zu tun? Ist Lässigkeit eine Tugend? Und who puts the fire in the Feierabend? Kann uns das bitte mal jemand erklären? Yes, she can! Ihre selbst produzierten Bühnenshows kommen stets humorvoll, tiefsinnig, voller Optimismus, gespickt mit vielfältigen Bezügen zur deutschen und amerikanischen Populärkultur daher.

Auf die Frage nach dem größten Unterschied zwischen ihrem Leben in Deutschland und dem in den USA antwortet sie: "Früher hätte ich sofort die Krankenversicherung genannt, denn in den USA ist sie für freischaffende Künstler eigentlich unbezahlbar. In den 1980er-Jahren, also während meiner New Yorker Zeit, stand ich oft vor dem Problem: gehe ich zum Arzt oder zahle ich die Miete. Amerikaner erkennt man heute an ihren Zähnen und den kaputten Knien. Heute sage ich: Trump. In Deutschland erfahren wir immer noch, wie diese Mischung aus Dieter Bohlen, Dagobert Duck und einem Pegida-Anhänger, das Land spaltet, Lügen immer schamloser verbreitet und Hass sät." In Deutschland, so Tufts, herrsche definitiv eine andere Kultur.

4.11., 19.00 Uhr, Savoy Theater, Graf-Adolf-Str. 47, Düsseldorf

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