Die „Beratungsstelle Arbeit“ in Düsseldorf ist gestartet Ausgebeutet?

Die Düsseldorfer „Beratungsstelle Arbeit“, welche dem Arbeitslosenzentrum Düsseldorf (AZD) angegliedert und vom Land NRW gefördert ist, hat ihre Arbeit aufgenommen. Und „die ist herausfordernd“, wie Teamleiter Torsten Kerner sagt.

 AZD-Teamleiter Torsten Kerner - „Eine Herausforderung“.

AZD-Teamleiter Torsten Kerner - „Eine Herausforderung“.

Foto: AZD/Ansgar Bolle

 „Die Corona-Krise hat verdeutlicht, unter welchen dramatischen Bedingungen Menschen in bestimmten Branchen arbeiten“, so AZD-Mann Kerner weiter. Er spielt auf die katastrophalen Zustände in der Fleischindustrie an, die durch die gehäuften Corona-Infektionen im vergangenen Jahr bekannt wurden. Ausbeuterische Beschäftigung sei aber nicht nur ein Problem der Fleischbranche.

Das Land NRW hat reagiert und landesweit die „Beratungsstellen Arbeit“ eingeführt. In Düsseldorf kümmern sich zwei Mitarbeitende des Arbeitslosenzentrums der Zukunftswerkstatt (ZWD), einer städtischen Tochter, um Menschen in prekärem Arbeitsumfeld. „Das ist für uns ein neuer Beratungsschwerpunkt“, sagt Torsten Kerner. „Die betroffenen Menschen stammen oft aus dem osteuropäischen Ausland und sind in Deutschland über Werkverträge oder Zeitarbeit beschäftigt. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind sie besonders gefährdet und können sich kaum gegen Arbeitsausbeutung, schlechte Arbeitsbedingungen und Verstöße gegen Ihre Rechte wehren, weil sie diese oft nicht kennen.“

Für die Sozialpädagogen des AZD bedeutet das: aufsuchende Arbeit. „Die Menschen werden wohl anfänglich nicht zu uns kommen, sondern wir müssen zu ihnen gehen und sie über ihre Rechte informieren“, schätzt Kerner ein. Auf die Herausforderung freut er sich schon und auch auf  die neue Mitarbeiterin, die ihn diesbezüglich ab März unterstützen wird.

Grundsätzlich sollte sich jeder melden, der das Gefühl hat, dass mit seinem Arbeitsverhältnis irgendetwas nicht stimmt. Die mit 2021 geförderten „Beratungsstellen Arbeit“ sollen zudem Anlaufstelle für die vielen Menschen sein, die durch die Corona-Krise mit Problemen konfrontiert werden, die sie alleine nicht mehr bewältigen können. Sie führen die Förderung der bisherigen Erwerbslosenberatungsstellen, wie in Düsseldorf eben das AZD fort.

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