Ja, is et denn Eine letzte Kippe im neuen Jahr

Wir hatten noch gut 30 Minuten des alten Jahres vor uns, als ich meinen Nachbarn im Treppenhaus traf.

 Redakteur Sven-André Dreyer

Redakteur Sven-André Dreyer

Foto: Nicole Gehring

Er wolle im neuen Jahr endgültig mit dem Rauchen aufhören, hatte er mir zehnminütig, eindringlich und mit der Hand auf meiner Schulter erklärt. Ich blickte verstohlen auf die Uhr, sein Griff wurde fester. Furchtbar sei das mit dem Rauchen, setzte er mit entschlossenem Blick nach, furchtbar und mit dem neuen Jahr für ihn endgültig passé, ein für alle Mal, Schluss damit! Das ganze Geld, das dabei draufginge. Und erst seine Gesundheit, die er damit ruiniere.

Mit einer massiven Geste unterstrich er sein Vorhaben, bevor er Richtung Keller, und ich Richtung Dachgeschoss ins neue Jahr entschwand. Gestern Abend sah ich ihn an der Straßenecke. Verstohlen entzündete er sich eine, inhalierte still. Nächstes Jahr, knirschte er, nächstes Jahr ganz bestimmt.

Das beginnt in 356 Tagen. Viel Zeit, um noch eine letzte Kippe zu rauchen.

s.dreyer@duesseldorfer-anzeiger.de

(Sven-André Dreyer, sad, sdr)
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