"Harry Piel, sitzt am Nil, wäscht die Füße mit Persil!" Im alten Kinderreim ist der populäre Filmheld der 1920er und 30er Jahre bis heute lebendig geblieben. Die Abenteuerlust führte den 1892 als Gastwirtssohn geborenen Heinrich Piel weit über seinen Geburtsort Benrath hinaus. Bis zum offiziellen Namenseintrag als "Harry" im Jahr 1921, also mit Ende zwanzig, hatte der umtriebige junge Mann bereits eine ungewöhnliche Karriere gemacht. Nach früh wegen eines Herzfehlers beendeter Marinelaufbahn und wegen Lustlosigkeit hingeschmissener Kaufmannslehre ging er 1911 nach Paris, um Flugkapitän zu werden. Für die Flugstunden jobbte Piel bei seinem Vermieter — einem Filmregisseur. Das war der so zufällige wie folgenreiche Eintritt in die Welt des Films für den späteren Star. Nach früher Heirat seiner Düsseldorfer Jugendliebe wegen Vaterschaft gründete der gerade Zwanzigjährige mit Patenonkels Geld die Kunst-Film-Verlags-Gesellschaft Düsseldorf. Als Produzent, Autor und meist Hauptdarsteller ungemein erfolgreicher Sensationsfilme prägte er dieses Filmgenre. Heute erinnern eine Plakette am Ort seines Geburtshauses und dortselbst der Harry-Piel-Platz an den wohl populärsten Sohn Benraths.
Aus dem wechselvollen Leben dieses und anderer Menschen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in oder für Benrath gewirkt haben, berichtet der jetzt vorliegende 19. Band "Benrath historisch" der Schriftenreihe des Heimatarchivs.
So wird detailreich erinnert an Erich Custodis, den letzten Bürgermeister vor der Eingemeindung nach Düsseldorf 1929. Weitere Themen sind die Ortserweiterung um 1900, die bis heute das sehenswerte Jugendstilviertel rund um Rathaus prägt, eine Erinnerung an Ludwig von Pigage als Spross der mit dem Schlossbau verbundenen Familie sowie eine Zusammenstellung bereits in der Schriftenreihe veröffentlichter Themen.