Wenn Falschparker in der City die Feuerwehr behindern Brandgefährlich

Die Rettungskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst rückten 2023 zu rund 163.000 Einsätzen in Düsseldorf aus. Ob es in Not geratene Menschen, Brände oder Verkehrsunfälle sind: Bei den Einsätzen der Rettungskräfte kommt es häufig sprichwörtlich auf jede Sekunde an. Versperren Falschparker den Rettungskräften auf der Fahrt zu Einsätzen den Weg, geht dadurch wertvolle Zeit verloren.

Falschparker gefährden Menschenleben - wenn Fahrzeuge wie hier in zweiter Reihe geparkt sind, kommt die Feuerwehr im Notfall kaum durch. Das kostet wertvolle Zeit.

Foto: Stadt Düsseldorf/Claus Langer

„Im Einsatzfall kann dies im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden, denn bei Notfällen ist es oftmals ein Rennen gegen die Zeit“, sagt der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Carsten Hahn. „Unsere Rettungskräfte dürfen diese nicht mit Rangierarbeiten verschwenden!“ Aus diesem Grund macht die Feuerwehr bereits seit vielen Jahren zusammen mit der Verkehrsüberwachung auf die Problematik aufmerksam und zeigt auf, wie viel Platz Rettungsfahrzeuge benötigen.

Dazu startete man jetzt mit einem Löschfahrzeug in Richtung Oberbilk. Ohne Martinshorn und Blaulicht wurde demonstriert, wie viel Bewegungsfreiheit die Großfahrzeuge, die oftmals eine Breite von zweieinhalb Meter haben, benötigen. Denn für viele Autofahrer ist es noch immer eine vermeintliche Bagatelle, wenn sie ihre Fahrzeuge falsch parken. Die Unwissenheit – im schlimmsten Fall sogar Gleichgültigkeit – kann schlimme Folgen haben. Während der Rundfahrt ahndete die Verkehrsüberwachung Falschparker umgehend und nahm dort, wo es notwendig war, Abschleppmaßnahmen vor. „Durch die Einsatzkräfte selbst werden keine Strafzettel geschrieben. Uns geht es vielmehr darum, darzustellen, dass auch wenn ein Auto an einer engen Stelle noch durchkommt, ein großes Feuerwehrfahrzeug dort seine Grenzen findet“, ergänzt Carsten Hahn.

Wenn bei einem Notfall die Wege für die Feuerwehr durch falsch parkende Autos versperrt sind, versuchen die Einsatzkräfte zunächst, die Hindernisse zu umfahren. Aus verschiedenen Richtungen werden dann die Einsatzwagen zu der gemeldeten Adresse gelenkt, um so bei Engstellen trotzdem den Unglücksort schnell zu erreichen. Durch Umwege geht jedoch wertvolle „Rettungszeit“ verloren. Wenn das Umfahren der Hindernisstelle nicht möglich ist, wird als ultimo Ratio versucht, das Fahrzeug wegzudrücken. Damit verbundene Beschädigungen der Autos sind keine Seltenheit. „Das ordnungswidrige Parken im Bereich einer Feuerwehrzufahrt wird nach dem derzeit gültigem bundeseinheitlichen Bußgeldkatalog mit 55 Euro geahndet“, erläutert Dennis Grebe, Teamleiter der Verkehrsüberwachung. „Sofern die Verursacherin oder der Verursacher nicht ermittelt werden kann, kommen im Abschleppfall weitere Kosten hinzu, sodass man von rund 300 Euro sprechen kann.“ Und: Rücksichtsloses Parkverhalten kann im schlimmsten Fall auch rechtliche Folgen nach sich ziehen, wenn aufgrund der Behinderung der Einsatzkräfte Menschen zu Schaden kommen – oder bei Beschädigungen an den Einsatzfahrzeugen.

In der Vergangenheit war bei den gemeinsamen Ortsterminen auch Optimierungsbedarf am Verkehrsraum festgestellt worden. So gab es an manchen Stellen trotz ordnungsgemäß abgestellter Fahrzeuge für die Einsatzfahrzeuge kein Durchkommen oder eine Durchfahrt nur unter erheblichen Zeitverlust. Dort, wo es unumgänglich war, konnte der Parkraum in den Wohnquartieren behutsam neu angeordnet werden.