Norwegisch-deutsche Kooperation in der Hospizarbeit

"Ihr Kind ist lebensbegrenzt erkrankt" — ob Deutsch, Norwegisch oder Englisch, dieser Satz hört sich in jeder Sprache gleich furchtbar an. In Deutschland gibt es zahlreiche Einrichtungen, die das Ziel haben, in dieser schweren Lebenskrise beratend zur Seite zu stehen und therapeutisch zu unterstützen.

 Sie kooperieren jetzt: v.l.n.r. Silja Hemde (Parlamentsmitglied und Kinderbotschafterin Norwegen),Norbert Hüsson ((Regenbogenland),Natasha Pedersen (FFB Norwegen),Melanie van Dijk (Regenbogenland).

Sie kooperieren jetzt: v.l.n.r. Silja Hemde (Parlamentsmitglied und Kinderbotschafterin Norwegen),Norbert Hüsson ((Regenbogenland),Natasha Pedersen (FFB Norwegen),Melanie van Dijk (Regenbogenland).

Foto: Paul Esser

Unter anderem gibt es zurzeit 16 stationäre Kinder- und Jugendhospize in Deutschland, die den betroffenen Familien helfen, das Leben mit einem lebensverkürzt erkrankten Kind bestmöglich und die verbleibende gemeinsame Zeit so positiv wie möglich zu gestalten. In Norwegen zum Beispiel sucht man bisher hingegen vergeblich nach solch einer Einrichtung; es gibt kein stationäres Kinderhospiz.

Natasha Pedersen (www.barnepalliasjon.no), selbst verwaiste Mutter, missfiel bereits vor acht Jahren dieser Missstand und sie reiste durch Europa, um sich unterschiedliche Einrichtungen anzuschauen.
Für sie war stets klar: so etwas muss es auch in Norwegen geben. Es hat sich viel getan, die couragierte Frau setzte sich mit der Regierung auseinander und etablierte den "palliative care" Dienst für Kinder. Um ihre Pläne voranzutreiben, suchte sie nach Vorbildern. Besonders im Gedächtnis war ihr das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland geblieben. Gesagt, getan. Mehrfach flog Natasha Pedersen mit Beratern im Gepäck nach Düsseldorf, wo man zusammensaß, Erfahrungen austauschte und Ratschläge gab.
Wir waren uns schnell einig: es sollten Brücken geschlagen werden für ein internationales Miteinander ganz im Sinne der betroffenen Familien!

Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde jetzt im Düsseldorfer Kinder- und Jugendhospiz unterschrieben. Eine 17-köpfige Norwegische Delegation wurde im Regenbogenland herzlich willkommen geheißen. Die norwegische Gesundheitsministerin Åse Michaelsen kam u.a. in Begleitung von Silje Hjemdal, Parlamentsmitglied im Ausschuss für Familien und Kultur und Kinderbotschafterin, nach Deutschland und traf auf Sabine Weiss MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit.

Am Ende des Tages unterzeichneten Natasha Pedersen gemeinsam mit Norbert Hüsson, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins Kinder- und Jugendhospiz Düsseldorf e.V. und Melanie van Dijk, Geschäftsführerin Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland gGmbH das Dokument, das die zukünftige intensive Zusammenarbeit besiegelt. Ebenfalls wurde an diesem Tag spontan beschlossen, dass das Regenbogenland auch bei der Planung des internationalen Kinderpalliativzentrums helfen wird. Norbert Hüsson ist stolz, dass das Regenbogenland seine langjährigen Erfahrungen weitergeben und Modell stehen kann für das erste Kinder- und Jugendhospiz in Norwegen.

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