Flüchtlinge in Düsseldorf Erste Container-Standorte erst im Oktober fertig - Stadt sucht Alternativen für den Übergang

Miriam Koch ist Flüchtlings-Beauftrage der Stadt Düsseldorf. Es dürfte in diesen Tagen wesentlich einfachere Jobs geben.

 Düsseldorfs Flüchtlings-Beauftragte Miriam Koch.

Düsseldorfs Flüchtlings-Beauftragte Miriam Koch.

Foto: ho

Erst diese Woche hat das Land um Amtshilfe gebeten. 150 Plätze für Flüchtlinge zusätzlich sollten eingerichtet werde. "Wir konnten innerhalb von 24 Stunden die 150 Plätze zur Verfügung stellen. Im alten Finanzamt in der Rossstraße, wo die Johanniter für die Betreuung zuständig sind.

"Wir haben es sogar geschafft, dem Land 50 weitere Plätze anzubieten. In der Turnhalle an der Gerresheimer Landstraße. Hier ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für die Betreuung zuständig. "Das Land war sehr dankbar für die zusätzlichen Plätze, weil andere Kommunen ihr Soll nicht erfüllen können", so Koch.

Doch es gibt auch schlechte Nachrichten. "Die ersten Container-Standorte, die wir eigentlich nach den Ferien beziehen wollten, stehen nicht vor Oktober zur Verfügung", sagt Koch. Für die Verzögerung verantwortlich seien unter anderem Kampfmittelbeseitigung und der Versuch, mit den Anwohnern vor Ort - insbesondere an der Blanckertz- und Grunewaldstraße - gemeinsam gute Ergebnisse zu erzielen.

Dabei werden die Unterkünfte dringend benötigt. "Im Juni hatten wir noch 250 Zuweisungen im Monat. Jetzt passiert das auch schon mal wöchentlich", so die Flüchtlingsbeauftragte. Um den Bedarf von Plätzen für aktuell 350 bis 400 Flüchtlinge im Monat decken zu können, bis die Container-Standorte in Betrieb gehen, wurden am Freitagmorgen zwei Zelthallen bestellt, die insgesamt Unterkunft für 100 Menschen bieten. Aufgestellt werden sollen sie auf der Grünfläche an der Schule Borbecker Straße. Dort sind das Schulgebäude und die Turnhalle bereits belegt.

Als weitere Maßnahme wurden zwei Traglufthallen bestellt. In Berlin und München werden diese bereits eingesetzt, der Anbieter hat seinen Sitz in Berlin. Zwischen dem 21. und 30. September sollen diese in Betrieb gehen und insgesamt 600 Menschen Unterkunft geben. Die Kosten für eine solche Halle: 95.000 Euro im Monat inklusive Einrichtung mit Sanitär-Anlagen. Die beiden städtischen Grundstücke, die für diese Hallen vorgesehen sind, müssen noch abgenommen werden. Die Standorte gibt Koch in den nächsten Tagen bekannt.

Auch mit den Anbietern von Hotelschiffen gibt es bereits Verhandlungen, um die Zeit zu überbrücken, bis die Wohn-Container stehen. Denn die Prognosen für die kommenden Monate sorgen nicht für Entspannung. "Im Juli kommen wir hin, im August fehlen bereits 350 Plätze", sagt Koch. Im September werden sogar 550 Plätze zu wenig da sein - nach aktuellem Stand. Erst im November, wenn die ersten Container-Standorte belegt sind, geht die Flüchtlingsbeauftragte von einer Überdeckung von 350 Plätzen aus. Im Januar sind es schon wieder 150 zu wenig und im Februar droht schon wieder eine Situation, bei der im schlimmsten Fall 500 Plätze zu wenig vorhanden sind. Es geht also weiter mit der Suche nach Lösungen.

Und was die derzeitige Nutzung von Schul-Turnhallen angeht, verspricht Koch schnellstmöglich alternative Standorte. Aber: "Wir können im Moment nicht garantieren, dass die Turnhalle direkt nach den Ferien wieder für den Sport genutzt werden können." Angesichts der gegenwärtigen Situation, ist Miriam Koch mit Prognosen lieber sehr vorsichtig.

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